Sie lehnt eine konservative Gesellschaft ab. Sie will Presse- und Meinungsfreiheit. In Istanbul diskutiert die Protestbewegung in Parks über die Zukunft.
Noch nie sind die Werte, auf denen die EU angeblich basiert, in der Türkei so offensiv eingefordert worden wie jetzt. Es wäre Zeit gewesen, Flagge zu zeigen.
Die „Replikas“, eine der beliebtesten türkischen Indie-
Bands, nahm an den Gezi-Demos teil. Bandmitglied Burak Tamer fühlt sich zum ersten Mal in seinem Land zu Hause.
Wenn die EU die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aussetzt, siegt Erdogan. Doch der Gezi-Park verkörpert den europäischen Gedanken nicht: er übertrifft ihn.
Laut, fröhlich, kampfbereit und politisch – sagenumwoben waren sie schon immer. In den Tagen des Protests sind die Beşiktaş-Fans endgültig zu Volkshelden avanciert.
In Ländern wie Brasilien und der Türkei gehen die Gewinner des letzten Jahrzehnts auf die Straße. Sie wollen weiter von den Modernisierungen profitieren.
Eine Zeitung und eine Nachrichtenagntur wurden durchsucht. Der Sozialistischen Partei der Unterdrückten wird die „Zerstörung öffentlicher Güter“ vorgeworfen.
Erdogan genießt noch großen Rückhalt. Doch mit seinem starrsinnigen Verhalten riskiert er, sich um die Basis seines Erfolges zu bringen. Einen Buhmann hat er schon.
Mit massivem Polizeiaufgebot blockiert die Regierung am Montag Protestmärsche von Gewerkschaftern. Erdogan plant jetzt, das Militär zur Aufstandsbekämpfung einzusetzen.
Mitten in den Unruhen schafft es die AKP eine perfekte Jubelorgie für Erdogan zu veranstalten. Der Premier wettert gegen ausländische Medien. An Deeskalation hat er kein Interesse.
Die Polizei hat das Istanbuler Stadtzentrum zur Hochsicherheitszone erklärt. Möglichst viele europäische PolitikerInnen sollten jetzt in die Türkei reisen.