Nach den Protesten vom Freitag weigern sich Hunderte von Islamisten Kairos Al-Fateh-Moschee zu verlassen. Ägypten soll vorerst keine deutschen Rüstungsgüter mehr erhalten.
In den Kommentaren der großen internationalen Tageszeitungen wird einhellig das ägyptische Militär verurteilt. Aber die Schlussfolgerungen gehen auseinander.
Das Militär und die ägyptische Staatssicherheit möchten die Muslimbrüder isolieren. Dass die Islamisten nun die Kirchen attackieren, passt da gut ins Konzept.
Die ägyptischen Sicherheitskräfte zögern, gegen die Protestlager der Mursi-Anhänger vorzugehen. Diese rufen derweil dazu auf, den Tahrirplatz zu besetzen.
Nach dem vorläufigen Scheitern der Diplomatie bereiten sich die Anhänger Mohammed Mursis auf weitere Proteste vor. Vermittler reden offen von einem Putsch.
Wende in Ägypten: Die vom Militär eingesetzte Regierung gibt den Vermittlungsversuchen des Westens keine Chance mehr. Die Schuld sehen sie bei den Muslimbrüdern.
Zwei US-Senatoren und der Vizeaußenminister sollen in Kairo Wogen glätten. Die USA wollen die Milliardenhilfe für Ägypten nicht einfrieren, um ihren Einfluss zu behalten.
Die internationale Diplomatie bemüht sich um einen Dialog zwischen Muslimbrüdern und Militärs. Doch von einer Lösung des Konflikts sind alle weit entfernt.
Die Regierung will in den nächsten 48 Stunden zwei Protestcamps der Mursi-Anhänger einkesseln. Die gingen am Freitag wieder auf die Straße, es blieb vergleichsweise friedlich.
Die Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi fordern die Staatsmacht heraus. Trotz der Drohung der Regierung, die Protestcamps aufzulösen, demonstrieren sie weiter.
Die salafistische Nour-Partei balanciert nach der Absetzung Mursis auf dem politischen Drahtseil: Religiöse Doktrin – oder mit dem Militär gegen die Muslimbrüder.