Erwartet man von Literatur ein authentisches Sprechen oder eine kluge Sprachinszenierung? Diese Frage wurde am Samstag in Klagenfurt diskutiert. Vorher wurde gelacht.
Ein Siegertext war in Klagenfurt noch nicht dabei. Dafür ballten sich in den vorgetragenen Texten die Traumata – und die literarischen Mittel waren allzu vordergründig.
In idyllischer Umgebung spielen sich Dramen ab, der Wörthersee fungiert als Gemeinschaftsstifter und Einsammacher: eine Einstimmung auf den Bachmannpreis.
66 Jahre Kriegsende. Max Frisch, damals Grenzsoldat, reiste früh durch das zerstörte Europa. 1985 blickte er zurück auf seine Erfahrungen, Haltungen und Hoffnungen.
Keine Debatte, keine Kategorienwirbel: Die Preisvergabe in Leipzig zeugt von Konservatismus, ausgezeichnet wurde Clemens J. Setz. Der Sieger der Herzen bleibt "Tschick".
Der erste Tag nach der Eröffnung der Buchmesse in Leipzig lädt zum entspannten Schlendern durch die Gänge ein. Preise werden verliehen, Autoren und Kritiker gelobt.
Der Literaturkritiker Richard Kämmerlings sortiert in seiner Studie "Das kurze Glück der Gegenwart" die deutschsprachigen Romane der vergangenen zwei Jahrzehnte.
Es lohnt, sich mit Guttenbergs Lebensentwurf weiter zu beschäftigen. Erhellend ist aber auch, die konservativ-liberale Regierung insgesamt zu betrachten.
Neon-Ästhetik in größer, bunter, schneller: Die spektakelhafte Fortführung des legendären Films "Tron" wummert und fiept wie ein ganzes Achtziger-Jahre-Revival.
Heinrich von Kleist war einer, dem alles an der Gegenwart zu eng war. Betrieb er Fundamentalopposition oder war seine Existenz Vorlauf eines Selbsterfindungslebens?
Den Sturm und Drang im Herzen: Philipp Stölzls FIlm "Goethe!" hat einen guten Ansatz, aber seine Schauspieler und dramaturgischen Ideen nicht recht im Griff.
Die Auszeichnung der Autorin Melinda Nadj Abnonji zeigt, dass ein frischer Wind durch den Literaturbetrieb weht: Es besteht vermehrt Interesse an europäischen Erfahrungen.
Kein in sich geschlossenes Meisterwerk: Jonathan Franzens neuer Roman "Freiheit" erzählt davon, wie schwierig es ist, in der US-Mittelschicht erwachsen und trotzdem gut zu sein.
Am Mittwoch hat die Jury die Kandidaten für den Deutschen Buchpreis bekannt gegeben und für Überraschungen gesorgt. Der Gewinner wird auf der Frankfurter Buchmesse gekürt.