Künstlerisches Kraftzentrum im zentrifugalen Brillanzzwang: Friedrich von Gagerns Indianergeschichte „Der Marterpfahl“ unter der Regie von Frank Castorf an der Volksbühne
Flugblätter und weiße Farbe im Museum, eine Anzeige von Intellektuellen in der „FAZ“: Genau am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz wurde die Flick Collection zum Ziel von gleich zwei Attacken
Friedrich Christian Flick möchte Martin Kippenberger werden. Doch diese feindliche Übernahme sei ihm nicht gestattet. Denn was bei jenem Kritik war, soll bei Flick zur Abwehr von Kritik werden
Mentalität und Kultur mit überhistorischen Konstanten wie „Rasse“ zu identifizieren – das war nicht die Idee des Multikulturalismus. Nur: Heute ist sie es selbst bei Linken
Seit Dienstag gibt es einen Audioguide für die Flick-Sammlung. Die Ansagen sollen den Besuchern auf die Sprünge helfen. Bei jedem vierten Kunstwerk allerdings heißt es einfach: Es helfe, sich seine eigenen Gedanken zu machen
Die Politik schaut vorbei, der Bundespräsident breitet im Radio seine Jazzkenntnisse aus: Das 40. Berliner JazzFest hatte keine Probleme mit dem Zusammentreffen der Generationen und Milieus. Stattdessen fehlte es allerdings an einer prägenden musikalischen Handschrift und an Experimenten
Unerhört und konstruktiv: Das Total Music Meeting widmet Eric Dolphy, dem vor 40 Jahren in Berlin verstorbenen Jazz-Avantgardisten, einen Schwerpunkt. Sein Werk ist so verstreut wie einflussreich
Vom Pornolook bis zur Hildegard-Hamm-Brücher-Bluse ist es auch nur eine Abweichung: Die Szene der Kunst- und Kulturwissenschaftler traf sich in Zürich, um das Phänomen des Glamour dingfest zu machen. Glamouröse Normen als Emanzipationsmöglichkeiten und Disziplinierungsinstrumente
Auf der Veranstaltung „Shrinking Cities Musik“ im Volkspalast wurde verhandelt, warum Subkulturen in niedergehenden Städten so gut gedeihen. Dabei kam heraus: Mystifizierung kommt oft von außen
Hitler, ein Meister des Schnapplauts: Mit „Der Untergang“ haben Bernd Eichinger und Oliver Hirschbiegel die letzten Tage des Dritten Reiches verfilmen wollen. Herausgekommen ist ein Hybride aus Überwältigungsdrama und Sekretärinnenperspektive
Die Ausstellung „Schrumpfende Städte“ in den Berliner Kunstwerken erzählt vom Ende des Wachstums: Es sieht sich erstaunlich ähnlich, ob in Russland, Deutschland, England oder den USA
Sich aufregen kostet nur Energie, also: kühlen Kopf bewahren und durch. Das Werk von Edward Hopper steht am Anfang einer Kunstgeschichte des Cool. Handlung findet sich in seinen Bildern kaum, dafür erhob er die Ereignislosigkeit zum Sujet. Tate Modern in London zeigt eine Retrospektive des Malers