"Gute Geschäfte" machten deutsche Kunsthändler mit den enteigneten Beständen ihrer jüdischen Kollegen. Das Aktive Museum beleuchtet in der gleichnamigen Schau im Centrum Judaicum den Berliner Kunsthandel von 1933 bis 1945 und darüber hinaus.
Die proletarische Arminius-Markthalle in Moabit wird zum Zentrum für nachhaltigen Konsum umgebaut: Neben Grillwurst gibts nun auch Retro-Möbel und Biowein. Der Kiez hat neue Ideen bitter nötig.
Im "Fairkaufhaus" in Spandau arbeiten Menschen, die aus psychischen Gründen eigentlich nicht arbeiten können. Die Einrichtung bedeutet für sie soziale Teilhabe oder die Vermeidung von Klinikaufenthalten.
Viele deutsch-türkische Einwanderer eröffnen Backshops - weil sie glauben, dass damit leicht Geld zu verdienen sei. Viele unterschätzen den Arbeitsaufwand.
Mit der Verwertung von Altkleidern kann man viel Geld verdienen. Darum arbeiten zahlreiche Unternehmen unter Vortäuschung eines wohltätigen Zwecks vor allem in die eigene Tasche - sehr zum Ärger der wirklich karikativen Organisationen.
In Seddin gibt es keinen Bäcker mehr, keinen Supermarkt und keinen Kiosk. Weil die Unternehmen sich nicht mehr für sie interessieren, wollen die Bewohner jetzt in Eigenregie einen Dorfladen gründen.
Der Bezirk Mitte will auf einem ehemaligen Güterbahnhofsgelände den Bau eines Großmarktes erlauben. Anwohner fürchten, dass ihr Kiez damit sozial noch weiter absinkt. Ihr Protest verzögert das Projekt - und könnte es so kippen
KITSCH Die Familie Omeirat verkauft in Berlin-Neukölln günstige Möbel, die jedem Palast Ehre machen würden. Ihr Laden funktioniert multikulturell – und ist überaus erfolgreich
15 Jahre lang hat Adem Mahmutoglu in Bremerhaven Platten verkauft. Jetzt zieht er mit seinem Laden um: nach BerlinPERIPHERIE ODER ZENTRUM Als Adem Mahmutoglu einen Plattenladen übernahm, hatte die CD längst die Schallplatte verdrängt. Als es sein Umfeld in die Metropolen zog, blieb er in Bremerhaven – aus Prinzip. Jetzt geht er nach Berlin. Ein Gespräch über den unhinterfragten Sog in die Hauptstadt und die Verbundenheit mit der Heimat
BÜRGERPROTEST Seit 19 Jahren verkauft Inge Bohl jeden Tag Bier, Brot und Zigaretten am S-Bahnhof Nöldnerplatz. Jetzt soll der Spätkauf einer Umbaumaßnahme der Bahn AG weichen. Die Kunden wollen nicht auf Inge Bohl verzichten – und organisieren eine Demo
KOSTÜMVERKAUF Prinzessinnen, der Tod in mehrfacher Ausführung und weitere abstruse Gestalten bevölkern die Staatsoper Unter den Linden, die ihre alten Kostüme verscherbelt. Knapp 2.000 Jäger und Sammler haben dafür vielfältige Verwendung
IKEA In einem offenen Brief an das „liebe Ikea“ wehren sich Lübecker Kaufleute gegen die Ansiedlung des Möbelriesen mitsamt Shoppingcenter. Ähnliches taten bereits die Ikea-Gegner in Hamburg-Altona. Das blau-gelbe Branding scheint funktioniert zu haben
Trotz hoher Gewinne entlässt Ebay in Dreilinden 400 Beschäftigte. Zuvor hatte das Auktionshaus Subventionen in Millionenhöhe bekommen. Die betroffenen Mitarbeiter hoffen auf einen umfassenden Sozialplan. Darüber wird am Freitag verhandelt.
Das Volksbegehren gegen die schwarz-grüne Schulreform und der Bürgerentscheid über die Ikea-Ansiedlung in Altona führen in Hamburg zu einer breiten Diskussion über den Sinn und Unsinn direkter Demokratie.
WARENWELT Die Menschen verlangen nach Shopping Malls wie Lemminge nach dem Felsen. Das Warenhaus als Treffpunkt für – fast – alle bleibt dabei auf der Strecke. Denn in der Mall bleiben die Zielgruppen unter sich wie Schafe im Pferch. Ein Ausblick in die Ödnis
Mitten im Herzen von Kiel schließt ein Karstadt-Warenhaus. Aber die anderen Gewerbetreibenden und die Stadtplaner sind gar nicht so unglücklich: Sie hoffen auf ein neues Shopping Center mit bis zu 25.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, das den Kern der Altstadt wiederbeleben soll.