Zehntausende strömen auf das stillgelegte Flughafengelände. Es sind Nostalgiker, Senioren und Familien, die auf Rosinenbomben hoffen. Doch statt Süßigkeiten gibt es linke Proteste.
Er hat die Tempelhof-Initiative und "Pro Reli" bis zum Volksentscheid gebracht: Matthias Wambach, der früher jahrelang Wahlkämpfe für die CDU organisierte und im Abgeordnetenhaus saß. Dort erinnern sich auch linke Politiker gern an ihn.
Das Geflecht von Akteuren rund um den Bau des Flughafens BBI verkompliziert die Entwicklung, sagt die Stadtforscherin Johanna Schlaack. Ist der Airport da, könnte der Norden Berlins wirtschaftlich das Nachsehen haben
Selchow ist der Verliererort rund um den künftigen Flughafen BBI - lärmgeplagt und halb verlassen. Und doch sind die Bewohner trotzig: Kaum einer will freiwillig wegziehen.
Nach dem Volksentscheid ist klar: Der Flughafen Tempelhof bereitet sich auf die letzte Landung am 30. Oktober 2008 vor. Und mögliche Nachnutzer wie das Filmstudio Babelsberg stehen bereit.
Die meisten Stimmen für den Flughafen Tempelhof wurden im Bezirk Tempelhof-Schönefeld gesammelt. In der Siedlung Neu-Tempelhof aber sind die Flughafengegner in der Mehrheit. Sie leiden seit Jahrzehnten unter Fluglärm.
Mit ihrer Nostalgiekampagne zur Offenhaltung von Tempelhof greift die CDU tief in die Westberliner Geschichtskiste. Statt zusammenzuwachsen droht Berlin eine neue Spaltung in West und Ost.
Wenn Senatorin Junge-Reyer (SPD) an die Chancen des Flughafens Tempelhof denkt, fallen ihr neue Stadtteile und Arbeitsplätze mitten in Berlin ein sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Sie plant eine Internationale Bauausstellung mit der Frage: Wie kann Landschaft in der Stadt gestaltet werden? Interview
Die Flughafenfreunde von der Icat glauben an ihre Mission: Zu zweit patroullieren sie vor den Bürgerämtern und überreden Passanten, fürs Volksbegehren zu unterschreiben. „Das is für mich hier’n Flughafen. Und nischt anderes“
Ziegenweide, Baseballplatz oder heilpädagogisches Reiten: Auf einer Bürgerversammlung zur Zukunft des Flughafengeländes in Tempelhof prallen die Meinungen aufeinander.
Georg „Lindenstraße“ Uecker wirft einen Stein ins Wasser: Der Bremer Flughafen soll nach Paula Modersohn-Becker benannt werden. Er wäre Deutschlands erster nach einer Frau benannter Airport und weltweit der einzige, der eine Künstlerin ehrt. Vor Ort wird das noch nicht so recht gewürdigt
Ulf Alberts Dokumentarfilm „im öffentlichen interesse“ ist ein Mahnmal der Spaltung Neuenfeldes durch die Verlängerung der Airbus-Landebahn für den A 380. Am Samstag, eine Woche vor Eröffnung der neuen Piste, zeigte er ihn erstmals den Bewohnern des Dorfes am Elbdeich
Langsam kommt Bewegung in die Baustelle des Airports BBI in Schönefeld: Riesige Kipper bewegen tausende Tonnen Abraum, während im Containerdorf die Köpfe rauchen. Über den aktuellen Stand der Arbeiten informiert inzwischen eine blaue Ameise
Die Experten sind sich einig: Der BBI schafft eine Menge neue Jobs – beim Bau ebenso wie bei laufendem Betrieb. Offen ist noch, ob sich positive und negative Effekte die Waage halten – schließlich werden die alten Flughäfen dichtgemacht