Kalt, konservativ und sehr deutsch, so sah man Papst Benedikt in Italien. Die Redakteure von „Radio Vatikan“ hatten lieber Johannes Paul II. an der Wand hängen.
Das Treffen des Papstes mit Vertretern der Evangelischen Kirche im Erfurter Augustinerkloster ist historisch, die Ergebnisse sind es nicht. Reformator Luther bleibt weiter gebannt.
Der Pontifex prangert den Missbrauch in der katholischen Kirche recht deutlich an. Erzbischof Zollitsch spricht von einem Skandal. Den Laien aber reicht das noch lange nicht.
Ist auch Benedikt XVI. in den Skandal der katholischen Kirche verwickelt? Der Papst schweigt zu einem Fall aus seiner ehemaligen Diözese - und wird dafür kritisiert.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat dem Papst über Missbrauchsfälle berichtet. Missbrauch sei aber "nicht nur ein Problem der katholischen Kirche".
Benedikt XVI. gibt sich in Israel versöhnlich. Denn nach dem Streit um Holocaust-Leugner Richard Williamson regt sich Widerstand gegen den Papstbesuch.
Rita Waschbüsch, Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken verlangt, dass sich der Vatikan mit seinen Fehlern auseinandersetzt: "Die können nicht machen, was sie wollen".
Das meint Exarbeitsminister Norbert Blüm und formuliert damit ein in der Union weit verbreitetes Unbehagen über Merkels Kritik an den Papst. Die hat inzwischen ein Stück zurückgerudert.
Deutsche Politiker haben sich in der Debatte um den Holocaustleugner Richard Williamson zurückgehalten. Doch jetzt fordert Merkel von Papst Joseph Ratzinger eine "eindeutige Klarstellung".