Noch vierzig Tage und vierzig Briefe bis zur Ewigkeit: Maria Rybakova erzählt von einer jungen Selbstmörderin in Berlin – in „Die Reise der Anna Grom“ gelangt eine 20-jährige Studentin erst nach dem Tod zur vollen Geistesgegenwart
Aus einem Schuss lernen: Wie Menschen aus Versuchsanordnungen verschwinden. Im Tagungsband „Über Schall“ untersuchen die „neuen Experimentalisten“ das Verhältnis von Fotografie und Physik
Schwindende Leser, abhängige Zeichner: Der aktuelle Band „Comics neu erfinden“ von Scott McCloud gerät zur deprimierenden Lehrstunde über Vertriebssysteme und Urheberrechte in den USA. Katzenjammer nach 100 Jahren Comic. Selbst die Hoffnung aufs Internet stimmt nicht froh
Deutsche und russische Verschwörungen: Zwei Romane zum Attentat auf den Generalkommissar von Weißruthenien, Wilhelm Kube, zeigen den Überlebenskampf aller Beteiligten im Zweiten Weltkrieg
Eine Trauerspielgroteske des Durchwurschtelns: Andrej Kurkow erzählt in „Ein Freund des Verblichenen“ trunkene Verwicklungen vor düsterer Kulisse. Eine Art Selbstmörder kapituliert darin vor seinem eigenen Überlebenswillen
Geschichten aus der Zeit, als die Counter Culture anfing: Sarah Schulman besichtigt die verknöcherte McCarthy-Ära und die in sie eingewobenen Schicksale. „Schimmer“, ihr neuer Roman, beschreibt die Vorgeschichte der amerikanischen Gegenkultur
In den Siebzigerjahren hoffte Peter Schultze-Kraft für Südamerika auf den „kreativen Hass“ von links. Fast 25 Jahre später legt er mit einer zweiten Kolumbien-Anthologie Wert auf literarische Akzente
Karl Faller und wie er die Welt, die Vergangenheit und seine Eltern sieht: Mit „Parlando“ hat Bodo Kirchhoff eine grandiose Vater-Sohn-Geschichte vorgelegt. Hin und her wird um ein Leben erzählt
Gewaltige Möglichkeiten bestanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Martin Mosebach beschreibt sie in seinem historischen Roman „Der Nebelfürst“ – und lässt nicht die Entdecker und Erfinder, sondern die Halbwelt siegen