Teddy, der Inkommensurable (11): Im gegenwärtigen Adorno-Jahr lässt sich die Theorie ganz praktisch verwerten – als großes Kulturbetriebsgewimmel. Wer noch in den eher praxisfernen Achtzigern Geisteswissenschaften studiert hatte, dem kann das manchmal als umfassendes So-tun-als-ob erscheinen
In seinem neuen Buch begründet der Philosoph Michael Walzer, warum die humanitäre Intervention gegen Slobodan Milošević gerecht war und der Präventivschlag gegen Saddam Hussein es nicht ist. In den USA fand er damit kein Gehör
Unter Pariser Intellektuellen machen die „neuen Reaktionäre“ von sich reden, Autoren und Theoretiker wie Alain Finkielkraut und Bernard-Henri Lévy. Sie arbeiten sich ab am Feindbild 1968 – und ernten dafür nun auch Kritik
Nach den Attentaten vom 11. September lässt sich die darin sichtbar gewordene Gewalt nicht auf einen Angriff auf Staat oder Nation reduzieren. Vielmehr ist ein terroristisches Potenzial entstanden, das weltweit innerhalb des Systems operiert – als Abfall von und als Gegenmodell zur Gesellschaft
Vor den Vätern denken die Söhne: Mit Altmeister Dieter Henrich diskutierten Rainer Forst und Dieter Thomä, was der Turnschuhgeneration unserer Philosophen Eigenheit und Gegenwart sichern kann
Klaus Ahlheim enthüllt in einem spannenden Buch, wie der Marburger Theologe und Sozialethiker von Oppen konsequent seine nationalsozialistische Vergangenheit vertuscht hat. Viele Kollegen wollten es erst nicht wissen und dann nicht wahrhabenvon WOLFGANG RIELAND
Das Politikmagazin „Report“ hat an Waldorfschulen rassistische Lehrinhalte entdeckt. Seitdem wird um die Anthroposophie Rudolf Steiners wieder gestritten. Waldörfler und Waldorfgegner stehen sich unversöhnlich gegenüber – sie wollen den Kampf um den goldenen Weg der Erziehung gewinnen
Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER
Theodor W. Adorno und Max Horkheimer gründeten nicht nur die Frankfurter Schule, sie sorgten auch dafür, dass sie überlebt. Wie ihnen das gelang, beschreibt Alex Demirovic in seiner herausragenden Studie
Die Linke hat seit einiger Zeit Carl Schmitt, den Kronjuristen Hitlers, für sich als Theoretiker entdeckt. Chantal Mouffe hat zu dieser seltsamen Leidenschaft nun einen bemerkenswerten Band herausgegeben
Der Bochumer Philosoph Kurt Flasch hat eine spannende Studie über völkische Agitation prominenter Philosophen während des Ersten Weltkriegs geschrieben