Viele Vorhänge fielen diesen Sommer in München endgültig – an drei Bühnen wurden prägende Intendanzen beendet. Schöne Bildbände blicken zurück auf die Arbeit von Dieter Dorn, Eberhard Witt und Elisabeth Schweeger. Das Publikum schaut indes voraus auf einen aufregenden Theaterherbst
Malin Schwerdtfegers Geschichten erzählen von Menschen, die ihren Sehnsüchten folgen, um dabei ihre Unschuld zu verlieren. Und von Situationen, die alles verändern. Ähnlich wie das erste Buch, nach dem nichts so ist wie zuvor. Ein Porträt
Der Verleger Carlo Feltrinelli über die Biografie, die er über seinen Vater, die italienische Polit-Ikone Giangiacomo Feltrinelli, geschrieben hat, die Gefahr des Pathos, positive Reaktionen und die nach wie vor ideologisierte öffentliche Meinung in Italien
Die große Was-ist-meine-Welt-Frage: Die Schriftsteller Sven Lager und Elke Naters über ihre neue Anthologie „the Buch“, ein soziologisches Verständnis von Popliteratur, das Interesse am Leben um einen herum und das Fremdsein im Literaturbetrieb
Von der schlimmsten Postkarte der Welt zum Geschäftserfolg mit „langweiligen Postkarten“: Der Magnum-Fotograf Martin Parr im Gespräch über das Postkartensammeln und seine Liebe zu spröden Fotos aus einer Welt voll verlorener Utopien
Sergio Ramírez, Schriftsteller und ehemaliger Vizepräsident Nicaraguas, über sein Buch „Adios, Muchachos“ und die Frage, ob sich die Opfer der sandinistischen Revolution gelohnt haben
„Die Schlacht um die Blaubrücke“: Endlich liegt der Prolog von A. F. Th. van der Heijdens Romanzyklus „Die zahnlose Zeit“ auf Deutsch vor. Ein großes Buch über Erinnerungen und das Leben in die Breite
Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und seiner Frau Gisèle Celan-Lestrange verweist auf ein Leben, das Stoff für unzählige Romane böte: Pauls Liebe zu Ingeborg Bachmann, Gisèles Selbstaufgabe, die Ignoranz der Gruppe 47, der Zusammenbruch
Ein Theoretiker des Bösen: Die Bücher des großen Erzählers Aleksandar Tišma machten seine Heimatstadt Novi Sad weltberühmt. Sie handeln von Hoffnungslosigkeit, Menschenfeindschaft und Gewalt gegen Frauen. Nun ist ein neuer Band mit Erzählungen erschienen – „Ohne einen Schrei“
Der Dichter als Erfinder: Helmut Höge sprach mit Erich Fried in einem bisher unveröffentlichten Interview kurz vor seinem Tod über sockelfeste Glühbirnen, klebbare Blitzlichter und das Osram-Kartell. Am Sonntag wäre Erich Fried 80 Jahre alt geworden
Füchse zähmen, Welt verbessern, Geheimgesellschaften des guten Lebens gründen: Der Schriftsteller Thor Kunkel schreibt Zukunfts-Roman aus dem Frankfurter Elend und Neid-Thriller aus Hawaii
Wie mit dem japanischen Kaiserhaus über Fisch reden? Das und noch viel mehr steht in dem Abenteuer- und Reflexionsbuch „Meine Gesellschaft“. Tilman Spengler, der Autor, läuft darin vor keinem Kalauer davon und erweist sich zugleich als Virtuose der Ironie, des Rhythmus und der Tonlagen
Barbara Vinken möchte das Rätsel lösen, warum in Deutschland unmöglich ist, was anderswo für Frauen als normal gilt: Kinder und Karriere zu haben. Ein Gespräch mit Vinken über ihr Buch „Die deutsche Mutter“ und die fatale These, Mütter seien die letzten Garanten einer humanen Gesellschaft
Während des Kalten Krieges wurde bei Bonn ein Atombunker für die Bundesregierung eingerichtet, der jetzt „zurückgebaut und verschlossen“ werden soll. Andreas Magdanz hat die „Dienststelle Marienthal“ auf Fotos und Videofilm dokumentiert