Der Fall der in Hamburg diskriminierten Muslima zeigt, dass es für das Zusammenleben in einer pluralistischen und zunehmend multikulturellen Gesellschaft neue Regeln braucht, die für alle gelten.
Kritische Muslime wie Muhammed Sven Kalisch müssen sich auf den Schutz des Staates verlassen können. Genauso wichtig ist Unterstützung durch die Zivilgesellschaft.
"Neue Atheisten" wie Richard Dawkins und eine plumpe "Islamkritik" liegen im Trend. Doch wer Religionen pauschal verdammt, der hat die Aufklärung nur halb verstanden.
Drei Bundesländer haben jetzt einen eigenen Religionsunterricht für Aleviten eingeführt. Andere islamische Verbände können daraus lernen, wie man mit dem Staat einig wird.
Wenn der islamistische Terrorismus wirklich so gefährlich ist, muss die Bundesregierung die Atommeiler ausschalten. Wenn nicht, darf sie keine Überwachungsgesetze einführen.
Warum präsentieren sich diskriminierte Minderheiten so gerne als ohnmächtige Opfer? Die Konkurrenz um den Opferstatus kann ihre wechselseitige Solidarität untergraben.
Jeder Deutschtürke fühlt sich mit der Geschichte der Juden in Deutschland verbunden. Wenn Faruk Sen wegen seines missglückten Vergleichs jetzt gehen soll, ist das absurd
Früher emigrierten tausende Juden aus dem Osten nach Deutschland - 2007 kamen nur noch 14. Jemand wie Wladimir Kaminer hätte heute kaum Chancen, so die Soziologin Irene Runge
Während christliche Geistliche häufig vor den zunehmenden Ermittlungsbefugnissen der Polizei besonders geschützt werden, profitieren muslimische Geistliche davon nicht.
Ums Schächten, die rituelle Schlachtung unbetäubter Tiere, wird leidenschaftlich gestritten. Aber zum Kulturkampf um religiöse Werte taugt es nicht, so der Tierarzt und SPD-Politiker Wilhelm Priesmeier.
Wer einen aufgeklärten Islam fördern will, muss ihn rechtlich den Kirchen gleichstellen. Die strikte Trennung von Staat und Religion kommt nur Fundamentalisten entgegen.
Ein deutscher Muslim, der die Verfassung nicht kennt und als seine begreift, wird seiner Pflicht als Muslim nicht gerecht, so der Islamgelehrte Tariq Ramadan.
Der Krieg in Afghanistan ist mit Militär nicht zu gewinnen. Benötigt werden ziviler Aufbau und eine defensivere militärische Taktik, so der grüne Militärexperte Winfried Nachtwei.
Aus dem Streit über den Kölner Moscheebau ist eine Grundsatzdebatte über den Islam geworden. Die Religion definiert den Menschen, jeder Muslim gilt als Verfassungsfeind.
Wallraffs Ankündigung, Rushdie in einer Moschee zu lesen, ist keine reine Provokation. Denn fromme Moslems, die eine solche Lesung zulassen, demonstrieren ihre Dialogbereitschaft.