Nach der Resolution im US-Kongress zum Armenier-Genozid ist das Ansehen der USA in der Türkei so schlecht wie seit 1974 nicht mehr - ein katastrophales politisches Versagen beider Seiten.
Der Disput zwischen der streng laizistischen Armee und der moderat islamistischen Regierung wird immer heftiger. Für weiteren Zündstoff sorgt ein neuer Verfassungsentwurf.
Premier Erdogan schickt doch wieder Gül ins Rennen um die Präsidentschaft und setzt auf Konfrontation mit der Armee. Schwer vorstellbar, dass das Militär ruhig bleibt.
Premier Erdogan und seine AKP wollen die Macht des Militärs beschränken. Das verlangt die EU. Gleichzeitig ist das Militär Garant gegen eine Re-Islamisierung, die eine Mehrheit der Türken ablehnt. Der Konflikt dürfte sich verschärfen
Türkische Abgründe: Ein Anti-PKK-Kämpfer wird wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ verurteilt. Exgeneräle schimpfen: Er habe nur Befehle ausgeführt. Damit haben sie sich verplappert
Vor 20 Jahren stürzte das türkische Militär die demokratisch gewählte Regierung. Heute schicken sich die Generäle erneut an, den Zivilisten zu zeigen, wo es langgeht
Heute kontrolliert das türkische Militär wieder die ehemalige Hochburg der Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Viele Bewohner sind in den Westen des Landes geflüchtet, andere aus den zerstörten Dörfern in die Stadt gekommen ■ Aus Cizre Antje Bauer
In der Türkei ist mit dem bevorstehenden Machtwechsel an der Spitze des Militärs die Hoffnung auf einen etwas größeren Spielraum der Politik verbunden ■ Aus Istanbul Jürgen Gottschlich
Semdin Sakik, Feldherr der Kurdenorganisation, setzt sich in den Nordirak ab und kritisiert den Führungstil von PKK-Chef Öcalan. Jetzt holen ihn die türkischen Militärs ■ Von Herbert Klein