KAMERAS Der Bombenleger vom Bonner Hauptbahnhof bleibt unsichtbar. Es existieren keine Videoaufzeichnungen vom Bahnsteig. Können Kameras den öffentlichen Raum sicherer machen? Muss man dafür mehr Überwachung in Kauf nehmen? ➤ Seite 3
GEWALT 612 Fälle in drei Jahren: In ganz Deutschland werden Einrichtungen von Parteien attackiert. Die taz dokumentiert, wo die Täter zuschlagen und wer betroffen ist ➤ Seite 3
NEONAZI-TERROR Beate Zschäpe wird als gleichberechtigtes Mitglied im „Tötungskommando“ NSU angeklagt. Sie sei bei den Morden an Migranten „unverzichtbar“ gewesen, erklärt die Bundesanwaltschaft
Auch eine maximal scharfe Anklage gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Zschäpe kann nicht vergessen machen, wie blind der Staat auf dem rechten Auge war.
Erschreckend ist, wie Muslimfeinde mit wenig Geld ein Flächenbrand auslösen können. Es gibt leider keinen Weg das zu verhindern. Denn Zensur ist keine Lösung.
Angela Merkel hat den richtigen Ton getroffen. Das ist zu wenig. Die Antworten auf die Fragen, wie es zu den Morden kommen konnte, sind wir den Opfern schuldig.
NEONAZI-MORDE Nach neuen Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft war die inhaftierte Beate Zschäpe enger in die Zwickauer Terrorzelle eingebunden als bisher bekannt
Der türkische Außenminister Davutoglu fordert, in der deutschen Gesellschaft die antitürkischen Vorurteile abzubauen. Damit hat er Recht. Die Frage ist nur, wie?
BUNDESTAG Alle Parteien von den Linken bis zur CSU erklären einmütig ihre Solidarität mit den Opfern der Neonazi-Bande und versprechen uneingeschränkte Aufklärung
Die von allen Parteien im Bundestag verabschiedete Resolution ist ein Anfang. Wenn jetzt bei den Sicherheitsbehörden auch noch Konsequenzen folgen, stimmt die Richtung.
TERRORISMUS Verfassungsschutzämter führen Krisentelefonate. Die Politik berät ein NPD-Verbot. Dabei ist weiter völlig unklar, wie es drei Neonazis gelingen konnte, in 13 Jahren zehn Morde zu begehen, ohne entdeckt zu werden. 10 Fragen an die Sicherheitsbehörden, auf deren Antwort die Öffentlichkeit wartet:
Nun spricht Innenminister Friedrich von der Notwendigkeit des Kampfs gegen den Neonazismus. Zu hoffen bleibt, dass dies nicht aus Opportunismus geschieht.