Artenvielfalt in USA: Trump lockert Nixons Tierschutz
Die US-Regierung schwächt die Regelungen zum Schutz gefährdeter Arten ab. Begründung: Kosteneffizienz. Umweltverbände sind entsetzt.
Seit 1973 hatten „bedrohte“ Tierarten in den USA pauschal denselben Schutzstatus wie „gefährdete“ Arten erhalten. Unterzeichnet hatte das Gesetz mit dem Titel „Endangered Species Act“ der damalige republikanische Präsident Richard Nixon. Viele republikanische Politiker hatten sich allerdings seit Längerem an dem Gesetz gestört, weil es aus ihrer Sicht zu viele Regulierungen enthielt.
Bei den „gefährdeten“ Arten gilt das Risiko eines Aussterbens als besonders hoch, entsprechend streng waren seither die Regularien zum Schutz der Tiere. Sie ermöglichten laut Umweltschützern unter anderem die Rettung von Grizzlybären, Grauwölfen und dem Wappentier der USA, dem Weißkopfseeadler. Derzeit listet die Behörde Fish and Wildlife Service mehr als 2.000 Tier- und Pflanzenarten in den USA als bedroht oder gefährdet auf. Umweltverbände befürchten nun die systematische Zerstörung von Lebensräumen.
„Geschenk an die Industrie“
Die Umweltschutzorganisation Earthjustice bezeichnet den Schritt der Trump-Regierung als „Geschenk an die Industrie“ und hat bereits eine Klage angekündigt. Auch der traditionsreiche Sierra Club aus dem kalifornischen Oakland warf der Regierung vor, wirtschaftliche Interessen über wissenschaftliche Erkenntnisse zu stellen. Unterstützt werden die Organisationen von den US-Bundesstaaten Massachusetts und Kalifornien, die die neuen Regelungen ebenfalls ablehnen. Der Staat Massachusetts erklärte diese bereits am Montag in einer Pressemitteilung als „illegal, willkürlich und launisch“. Kritik an den neuen Plänen der USA kommt auch von den oppositionellen Demokraten. Präsidentschaftsbewerber Joe Biden warnte auf Twitter, Trump werde die großen Errungenschaften im Artenschutz der letzten Jahrzehnte „über Bord werfen“.
Es ist ein weiterer Schritt von US-Präsident Trump auf dem Weg zu einem immer weniger regulierten Artenschutz. US-Innenminister Bernhardt bezeichnete die Änderungen hingegen als „Verbesserungen“, weil sie effizienter und kostengünstiger seien.
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