: Armes Berlin
Nach zwei harten Sparhaushalten stehen dem Land Berlin beim Haushalt 1998 die schmerzhaftesten Schnitte noch bevor. Aus der leeren Haushaltskasse müssen 45 Milliarden Mark an Ausgaben finanziert werden. Rund zehn Milliarden Mark davon fehlen noch. Der Senat sitzt in der Schuldenfalle. Daß der Fehlbetrag durch Kürzungen erbracht werden könnte, ist den Bürgern nicht mehr zuzumuten, weiß die CDU/SPD-Koalition. Die Flucht in die Neuverschuldung ist versperrt. Schon jetzt überweist das Land jährlich 3,5 Milliarden Mark Zinsen an die Banken. Was bleibt, sind Vermögensverkäufe. Größter Brocken war bisher der Verkauf des Stromerzeugers Bewag für 2,85 Milliarden. Der Energieversorger Gasag steht ebenso auf der Verkaufsliste wie die Hälfte der Wohnungsbaugesellschaft Gehag und 50.000 landeseigene Wohnungen.
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