: Armenbankett
■ Ein Vier-Gänge-Menü für Arme
Oldenburg Ein erstmals in Deutschland veranstaltetes „Armenbankett“ soll die Spaltung der Gesellschaft in Arme und Reiche „sinnlich erfahrbar“ machen. Unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsident Horst Milde (SPD) sieht der Plan eines Arbeitskreises von Betriebsräten aus Oldenburger Weiterbildungseinrichtungen am 27. Januar ein festliches Essen mit Vier-Gänge-Menü und Kulturprogramm vor, und das alle im klassizistischen Ambiente des städtischen Kulturzentrums.
Von der örtlichen Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Kultur wurden 70 Leute eingeladen. Mit 200 Mark sollen die „Reichen“ ihr eigenes Essen und das einer gleichgroßen Gruppe von Arbeitslosen und SozialhilfeempfängerInnen finanzieren.
Während den Wohlhabenden Hausmannskost serviert wird, dürfen die Arbeitslosen mit der Nobelküche Bekanntschaft machen. Das Sozialgefälle soll dabei bis in die Servicedetails zum Ausdruck gebracht werden. Eventuelle Überschüsse erhält eine Arbeitsloseninitiative. Die OrganisatorInnen des Banketts berufen sich auf südamerikanische Vorbilder. dpa
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