Tschechien hält es für erwiesen, dass der russische Geheimdienst hinter der schweren Explosion im Jahr 2014 steht. Unklar ist, warum es jetzt bekannt wird.
Eigentlich sollte nur die Vergangenheit aufgearbeitet werden. Doch die veröffentlichte Liste der Spitzel des Geheimdienstes verrät auch Agenten nach 1990. Der Skandal ist groß.
■ Eine tschechische Wochenzeitschrift will Beweise haben, dass Wiens Ex-Bürgermeister Helmut Zilk doch jahrelang für die tschechoslowakische Staatssicherheit gespitzelt hat
■ Die Vorwürfe, Wiens Ex-Bürgermeister habe mit dem tschechoslowakischen Geheimdienst zusammengearbeitet, sind haltlos. Gestern traf sich Zilk mit Präsident Havel in Prag. Ganz privat
Tschechiens Präsident Havel will Wiens ehemaligen Bürgermeister nun doch nicht auszeichnen. Er soll für die tschechoslowakische Stasi gearbeitet haben ■ Aus Prag Alexandra Klausmann
■ Helmut Zilk soll angeblich für den tschechoslowakischen Geheimdienst gearbeitet haben. Er will nur Leute gekannt haben, „die andere auch kannten“. Václav Havel lädt ihn trozdem aus
Läßt sich Vergangenheit bewältigen? Das Beispiel des Schriftstellers Ota Filip zeigt, daß man in Tschechien mit Geheimdienstverstrickungen einen anderen Umgang pflegt als die hierzulande bevorzugte bürokratische Gauck-Variante. Ein persönlicher Bericht ■ von Lenka Procházková