Der Ton ist verschwunden, die Bomben explodieren stumm. Anmerkungen zum „sauberen Krieg“ und seinen Bildern. Die täglichen Nato-Pressekonferenzen ähneln immer mehr den Präsentationen von Art-directors und Managerschulen ■ Von Thomas Schunke
■ Bei Luftangriffen auf Belgrad wird das Gebäude des staatlichen serbischen Fernsehens komplett zerstört. Die Zahl der getöteten Zivilisten ist noch unklar. Internationale Journalistenverbände protestieren scharf gegen die Bombardierung
■ Das Pentagon hat aus dem Vietnamkrieg gelernt, wie der Golfkrieg medial zu präsentieren war. Daraus wollte die Nato für den Kosovo-Krieg lernen. Doch der kam zu überstürzt und entwickelte sich überraschend. Jetzt tun sich die Medienstrategen schwer mit der Präsentation der Bombenangriffe
■ Der Strategieberater Albrecht von Müller über Medienstrategien im Krieg und den Einsatz des Fernsehens zur Konfliktverhinderung: „Medienstrategien müssen militärische Strategien ergänzen“
Die Wahrheit, beteuern die serbischen Medien, sei auf der Seite der Serben. Wer sich im Lande informieren will, ist auf diese Wahrheit angewiesen. Alle TV-Sender und Zeitungen sind im Krieg gleichgeschaltet ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
■ Herausgeber einer Belgrader Zeitschrift wird im Eilverfahren verurteilt, sein Eigentum beschlagnahmt. Vuk Drasković kündigt der Diktatur über die Pressefreiheit den Kampf an