FLÜCHTLINGE FORDERN RECHT, ZU BLEIBEN UND ZU ARBEITEN: Die Arche nimmt Gestalt an
„Wir wollten nicht hierher. Wir hatten gute Jobs in Libyen.“ Für Idrissou Ibrahim Babanfua und die anderen Männer, die sich um den Kaffeetisch neben der Parochialkirche versammeln, ist Europa schuld an ihrem Elend. Nach dem Nato-Krieg gegen Gaddafi 2011 wurden die Afrikaner mit Tausenden anderen auf Boote getrieben und strandeten in Lampedusa. Dass sie dennoch nicht hier leben und arbeiten dürfen, macht sie bitter. „Menschenrechte gibt es nicht für Schwarze“, sagt Babanfua. Seine Freunde nicken: „Wir sind eigentlich schon tot“, sagt einer.
Dennoch geben die Männer, von denen viele schon beim Protest auf dem Oranienplatz dabei waren, nicht auf: Gegenüber dem Amtssitz von CDU-Innensenator Frank Henkel halten sie mit Unterstützern der evangelischen Kirche seit Monat eine Mahnwache ab und bauen eine kleine Arche. Immer wieder kommen Unterstützer vorbei, am Donnerstagmittag etwa eine 10. Klasse der Spandauer Schule an der Jungfernheide. „Wir haben in Ethik gerade das Thema Freiheit, da passt das hier gut“, findet die 15-jährige Caitlin. S. MEMARNIA Foto: Christian Mang
■ Demo: heute 17 Uhr ab Klosterstraße über Rotes Rathaus zum Mehringplatz
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