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soundtrack

John Wiese, seines Zeichens US-amerikanischer Experimental-Elektroniker, ist das, was man umtriebig nennt. 22 Platten hat er bis dato solo herausgebracht, dazu unzählige Kollaborationen und Splits, u. a. mit Brace Paine von „The Gossip“, Thurston Moore von „Sonic Youth“, mit den Noiserockern „Wolf Eyes“, den Drone-Metallern „Sun O)))“ oder dem Japan-Noise-Extrem-Experimentierer Merzbow. Mitglied in zwei Bandprojekten ist er natürlich auch noch. Noch mal 34 Platten. Für das Gagarin-Konzert heute Abend in der Flora gibt’s also ordentlich Material. Marderfraß-, Elektroakustik- und KrachfreundInnen werden außerdem vom Berliner/Pariser Marcel Türkowsky, u. a. Fieldrecordist, Tape-Manipulator und Kunstbesessener, und Elektroakustiker Oliver Peters aka Evapori versorgt. Do, 17. 1., 21 Uhr, Rote Flora, Schulterblatt 71 Direkte Konkurrenz gibt’s allerdings zeitgleich im Hafenklang-Exil. Dort feiert man das fünfjährige Bestehen des kleinen Hamburger Labels Dekorder, das sich ebenfalls vor allem um Randständiges, Psychedelia, Plunderphonics, Noise und Elektroakustisches sorgt. Zum Festival geladen ist „Gagarin Records“-Chef und Post-Dada-Elektro-Anarcho Felix Kubin. Jonna Karanka alias Kuupuu, die gerade mit „Animal Collective“ auf Tour war, gibt ihre Miniaturen von zart bis psychedelisch-krachig zum Besten und Labelchef Marc Richter gibt sich als Black to Comm höchstselbst und allein mit semiakustischen Tape-Loop-Drones die Ehre. Den Reigen voll macht schließlich das Hamburger Duo Aosuke, das, wie man auf Youtube sehen, geradezu zwanghaft immer an allen Knöpfen drehen muss. Do, 17. 1., 21.45 Uhr, Hafenklang-XL, Große Bergstraße 178 Wer es etwas melodiöser und traditioneller mag, muss diese Woche mindestens bis Freitag warten und dann in die Hasenschaukel gehen. Die Berlinerin Kitty Solaris stellt dort ihre Lo-Fi-Pop-Songs vor. Patti Smith und Cat Power lassen grüßen und wünschen Glück. Fr, 18. 1., 21 Uhr, Hasenschaukel, Silbersackstraße 17 Und alle Alternative-Folk- und Lange-Haare-Bart-Kombination-FreundInnen strömen natürlich zu Sam Beam alias Iron & Wine. Der hat seine Freunde von den Arizona-Rock-Eklektikern „Calexico“ dabei und außerdem Kollegen von den Alternative-Country-Rockern „Lampchop“ und den aus „Tortoise“- und „Chicago Underground Orchestra“-Mitgliedern bestehenden „Isotope 217“. Das dürfte spannend werden. So, 20. 1., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36 ROBERT MATTHIES

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