heute in bremen: „Kein Beschäftigungsverbot mehr“
In der Bürgerschaft wird über den geschlechtergerechten Haushalt diskutiert
taz: Fraue Melinkat, das so genannte „Gender-Budgeting“ soll der Verringerung bestehender Unterschiede zwischen Männern und Frauen dienen. Was genau kann man sich darunter vorstellen?
Brigitte Melinkat, stellvertretende Landesfrauenbeauftragte: Das ist der Versuch, herauszufinden, in welchem Umfang das ausgegebene Geld im Haushalt Männern oder Frauen zu Gute gekommen ist.
Gibt es Ihrer Meinung nach einen geschlechtergerechten Haushalt in Bremen?
Das kann ich nicht beantworten, weil wir das noch nicht untersucht haben. Aber wenn man sich zum Beispiel mal genau ansehen würde, wer genau von der Sportförderung profitiert, hätte man vielleicht die Überraschung, dass das viel mehr Männer sind.
Was müsste getan werden, um da mehr Gleichheit zu erreichen?
Man müsste erstmal mit dem Vorurteil aufräumen, dass manche Berufe für Frauen nicht geeignet sind. Darum bemühen wir uns ja schon, seit es institutionalisierte Gleichstellungspolitik gibt. Bis auf die Arbeit unter Tage haben wir ja immerhin kein Beschäftigungsverbot mehr für Frauen.
Bedarf es dann nicht auch einer Förderung für mehr Männer in Frauenberufen?
Wenn man diese Berufe besser bezahlen würde, würde sich dieses Problem in Wohlgefallen auflösen. Es ist einfach so, dass traditionelle Frauendomänen schlechter bezahlt werden.
Interview: Maja Hoock
18.00 Uhr, Haus der Bürgerschaft, Am Markt 20.
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