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„Verwahrlosung der Klassen erheblich“

Was die Evaluatoren bereits im Bericht über 2006 anmahnten: schnelle Maßnahmen gegen ausbleibende Lernerfolge

Im Jahre 2006 haben die externen „Evaluatoren“ 30 Bremer Schulen besucht und in internen Berichten deren Stärken und Schwächen beschrieben. Im Dezember 2006 haben sie einen zusammenfassenden Bericht vorgelegt, der damals nicht veröffentlicht wurde.

Darin ging es damals zum Beispiel um die „Kommunikationsbarrieren zwischen Behörde und Schulen“. Ein Abschnitt beschreibt „Motivationseinbrüche und Dienst-nach-Vorschrift-Mentalität“ bei den Hausmeistern durch eine falsche Organisationsstruktur.

In der langen Liste der Maßnahmen, die die Schul-Experten zur Verbesserung der Unterrichtsqualität empfehlen, finden sich „kollegiale Hospitationen“ und Fortbildungen über „Teambildung unter den Kollegen“.

Und dann sprechen die Inspektoren das Thema „überforderte Kollegen“ an. Der „Unterrichtserfolg“ dieser Lehrpersonen sei „gleich null, die Verwahrlosung der Klassen erheblich“, heißt es da drastisch. Eine konsequente „Teamstruktur“ könne das Problem verringern, in „extremen Extremfällen“ müsse die Behörde jedoch „schnelle Lösungen“ anbieten, die den Betroffenen „eine neue Perspektive“ böten. Dies, heißt es mahnend in dem Bericht aus dem Dezember 2006, habe man „bereits im letzten Jahr vorgeschlagen“.

Schließlich haben die Schul-Inspektoren das Thema Schulgebäude aufs Korn genommen. Unter der Überschrift „Gebäude und Raum als dritter Lehrer“ haben sie Vorschläge unterbreitet, wie die Lernsituation verbessert werden sollte. Einen Bericht der Schulbehörde, welche Empfehlungen der Evaluatoren aus früheren Jahren aufgegriffen wurden, gibt es bisher nicht. Kawe

Im Wortlaut unter www.mehr-dazu.de

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