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Verkaufsoffene SonntageGeht doch shoppen

An zehn Sonntagen sind in diesem Jahr die Geschäfte auf, darauf hat sich der Senat gestern geeinigt und kommt damit den Interessen der Handelskammer und der Einzelhandelsverbände entgegen. Warum auch nicht. Grundsätzliche Einwände haben ohnehin nur die Kirchen.

Kommentar von Eiken Bruhn

Denn selbst wer sich heutzutage noch einen Kopf macht um die Erholungsmöglichkeiten von VerkäuferInnen, wird sich vor einer allzu strikten Position gegen den Shopping-Sonntag hüten. Schließlich drohen die Unternehmen mit weiteren langen Samstagen wie am vergangenen Wochenende. Dass diese vom Wahlvolk gewollt werden – daran ist kein Zweifel. Proppenvoll war die Innenstadt am späten Samstagabend, in Scharen zogen die Late-Night-Shopper an den Sonderangeboten vorbei, mit denen die Geschäfte lockten. Hier liegt der eigentliche Skandal, wenn man ihn so nennen will. Vielen Menschen fällt offenbar am Samstagabend nichts besseres ein, als Einkaufen zu gehen. Sie investieren ihr Geld nicht in Konzerte und Theater, sondern in Handtaschen und Hüfthosen. Sie treffen sich nicht zum Spielen oder Reden, sondern bestaunen das Warenangebot. Wer sich keine Ruhe vor der Konsumglitzerwelt gönnen will, dem können weder die Kirchen noch wohl meinende PolitikerInnen helfen.

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