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Echte Demokratie auf Ägyptisch

KAIRO dpa ■ Die ägyptische Polizei hat am Donnerstag 38 Angehörige der Muslimbruderschaft festgenommen. Die offiziell verbotene Islamisten-Organisation, die mit ihren „unabhängigen“ Parlamentariern die größte Oppositionsfraktion des Landes stellt, sprach von einer Kampagne im Vorfeld der Kommunalwahlen. Aus Sicherheitskreisen in Kairo hieß, die 38 Muslimbrüder seien in den Provinzen Scharkija, Kafr al-Scheich, Sohag und Alexandria festgenommen worden, weil sie versucht hätten, „Chaos und Gerüchte zu verbreiten“. Dies ist die übliche staatliche Bezeichnung für Oppositionelle in Ägypten. Insgesamt stieg die Zahl der Muslimbrüder, die im Vorfeld des Urnenganges festgenommen wurden, auf nunmehr 366. Rund 500 Kandidaten der Muslimbruderschaft wollen an den Kommunalwahlen am kommenden Dienstag teilnehmen, die diesmal bedeutungsvoller sind als sonst. Denn nach der vergangenen Wahl war die Verfassung geändert worden, die nun besagt, dass jeder Ägypter, der für das Amt des Staatspräsidenten kandidieren will, dafür auch die Unterstützung von mindestens 140 Mitgliedern der Kommunalräte braucht.

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