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Post fordert Verlage heraus

Gratis-Anzeigenblätter zu Computer und Internet sind in Planung. Zeitschriften- und Zeitungsverleger protestieren

Großer Zoff unter altbekannten Feinden: Die gelbe Post plant, künftig Gratis-Anzeigenblätter zu Themen wie Internet, Telekommunikation und Computer herauszubringen. Die Zeitungs- und Zeitschriftenverleger kündigten umgehend an, dagegen „mit allen politischen, wirtschaftlichen und juristischen Mitteln vorzugehen“.

Zwar sind die von Post-Vorstand Jürgen Gerdes im Interview mit der Financial Times Deutschland verkündeten Vorhaben noch Zukunftsmusik, über die der Post-Vorstand erst noch entscheiden will. Worum es geht, ist aber klar: „Die Eroberung von Werbegeldern steht für uns ganz weit oben“, sagte der eigentlich fürs Briefgeschäft zuständige Gerdes der FTD. – Eine Herausforderung für die angestammten Verlage: „Wir werden es nicht hinnehmen, dass ein staatlich mitbeherrschtes Logistikunternehmen (…) die Bedingungen für eine vielfältige und wettbewerbsfähige Zeitschriftenpresse untergräbt“, kontert Wolfgang Fürst vom Zeitschriftenverband VDZ.

Der Bund ist an der Deutschen Post AG seit 2005 zwar nicht mehr direkt beteiligt, 30,6 Prozent der Anteile gehören aber noch der staatlichen KfW-Bankengruppe. Die Post ist schon heute in vielen Großstädten mit Einkauf aktuell präsent, einem mit Anzeigen, Werbebeilagen und spärlichem Text garnierten TV-Programmblättchen. Wie hier will auch bei weiteren Gratistiteln die Post nicht selbst Verleger werden, sondern die Inhalte von außen zukaufen. STG

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