: Wahlstreit in Simbabwe
Wahlkommission: 47 Prozent für Tsvangirai. Opposition zur taz: Wir nehmen nicht an Stichwahl teil
HARARE taz ■ Über einen Monat nach den Wahlen in Simbabwe hat die Wahlkommission des Landes gestern ein amtliches Endergebnis vorgelegt. Demnach soll es eine Stichwahl um die Präsidentschaft geben. Oppositionsführer Morgan Tsvangirai kommt auf 47,9 Prozent, Amtsinhaber Robert Mugabe auf 43,2 Prozent, sagte die Kommission am Freitag.
Die Kommission hatte ihre Zahlen nach einer Neuauszählung am Donnerstag den Kandidaten vorgelegt und erklärt, beide müssten sich darauf einigen. Die Veröffentlichung nun soll demnach suggerieren, Tsvangirais Partei MDC (Bewegung für Demokratischen Wandel) erkenne dieses Ergebnis an. Dies bestreitet die MDC jedoch heftig. „Wir erkennen dieses Ergebnis nicht an“, sagte MDC-Sprecher Nelson Chamisa der taz. „Es ist kompletter Betrug. Die Wahlkommission hat sich das Ergebnis ausgedacht. Wir werden an keiner Stichwahl teilnehmen. Niemals. Wir werden mit dem Prozess fortfahren, eine neue Regierung zu bilden. Das ist der einzige Prozess, an dem wir uns beteiligen werden.“ Am 2. April hatte die MDC bereits den Sieg Tsvangirais in der ersten Runde mit 50,3 Prozent der Stimmen verkündet.
Sicherheitsminister Didymus Mutasa, ein enger Vertrauter Mugabes, sagte, Mugabe werde demnach Präsident bleiben. „Wenn die Opposition sich entscheidet, nicht an der Stichwahl teilzunehmen, werden wir Mugabe zum Sieger erklären“, sagte er der taz. „Wir werden dabei keine Träne vergießen, denn wir bewegen uns innerhalb des Gesetzes.“ Das Wahlgesetz schreibt vor, dass, falls ein Kandidat einer Stichwahl die Teilnahme verweigert, der andere zum Sieger erklärt wird.SHAKEMAN MUGARI
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