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FehmarnbeltDie Hängebrücke zum Nordkap

Die Querung über den Fehmarnbelt ist schon längst zur Hängebrücke geworden. Es gibt kein nachvollziehbares Verkehrskonzept, es gibt kein akzeptables Umweltkonzept, und ein belastbares Finanzkonzept gibt es schon gar nicht. Alles, was es gibt, sind die Asphaltträume technikgläubiger alter Männer.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Und die sind in jeder Hinsicht widersinnig. Denn allzu viele Nachteile, ökonomische wie ökologische, für die Region an der Ostseeküste brächte die Brücke mit sich.

Auf Fehmarn selbst wäre die Fährverbindung über die Vogelfluglinie samt gut 1.000 Arbeitsplätzen ebenso bedroht wie die Haupteinnahmequelle der Ferieninsel: der Tourismus. Denn wer will schon an der Autobahn Urlaub machen, die für endlich freie Fahrt zwischen dem Nordkap und Gibraltar sorgen soll.

Hoch wären auch die Einbußen in den anderen Passagier- und Frachthäfen an der deutschen Ostseeküste. Zuwächse gäbe es lediglich beim Gütertransport auf den für teures Geld ausgebauten Straßen durch Schleswig-Holstein.

Die einzig sinnvolle und klimapolitisch zu verantwortende Investition ist der Ausbau der Bahnstrecken nördlich von Hamburg. Aber alle Appelle an verkehrspolitische Vernunft in Kiel und Kopenhagen sind wohl weiterhin vergeblich.

Sei’s drum. Wenn das Projekt nicht an Einsicht scheitert, dann eben am fehlenden Geld.

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