: Betr.: kinotaz nord
A
A Brief History of Time Großbritannien 1991, R: Errol Morris, D: Stephen Hawking as himself / Originalfassung mit Untertiteln
Er ist nicht unbedingt der brillanteste Wissenschaftler unserer Zeit, aber durch die Umstände seiner Krankheit entspricht Stephen Hawking im Rollstuhl und mit seiner durch einen Synthesizer erzeugten Computerstimme perfekt den romantischen Vorstellungen eines Genies, das sich durch die Schwächen seines Körpers nicht von geistigen Höhenflügen abhalten lässt. In einer Folge der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“ spielt er sich selber neben Schauspielern, die Einstein und Newton verkörpern sollen. Aber schon bevor er so endgültig in den Olymp der Genies befördert wurde, konnte man ihn 83 Minuten lang in diesem Dokumentarfilm bewundern. Unterlegt mit einer gebührend spacigen Musik von Philip Glass erzählt Hawking hier seine Lebensgeschichte. Und er stellt (immerhin noch halbwegs verständlich) seine Haupttheorien zu Raum und Zeit vor, mit denen Hawking erfolgreich versucht, Science und Science-Fiction zu verbinden. (hip) HB
B
Badland USA 2007, R: Francesco Lucente, D: Jamie Draven, Grace Fulton
„Die Schatten des Krieges: Ein Irakveteran läuft Amok und flieht mit seiner Tochter quer durch die USA. Mit bedrückender Konsequenz erzählt Francesco Lucente vom Scheitern des amerikanischen Traums. Dass man über die bombastische Musik und inszenatorische Längen hinwegsieht, unterstreicht nur, welche Sogwirkung von diesem bewegenden Porträt eines Mannes ausgeht, dessen Leben sich anfühlt, als würde die Welt mit Fäusten auf ihn einschlagen.“ (Cinema) HB
BenX Belgien/Niederlande 2007, R: Nic Balthazar, D: Greg Timmermans, Laura Verlinden
„Im Online-Spiel ist er der Star, der seinen unbeirrbaren Helden ‚BenX‘ durch eine mystische Landschaft steuert, doch im Leben kann sich Ben nicht durchsetzen. Der 17-Jährige ist hochbegabt, leidet aber unter einer autistischen Störung und kann die Probleme des Schulalltags nur durch feste Rituale und das Eintauchen in seine virtuelle Welt kompensieren. Doch das Mobbing durch fiese Schulkameraden nimmt zu. Raffiniert hat der Belgier Nic Balthazar in seinem Teenie-Drama die Ebenen des Realfilms und der Online-Welt verknüpft. Eine feinfühlige Abhandlung über Intoleranz und mediale Fluchten.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH
Blöde Mütze Deutschland 2007, R: Johannes Schmid, D: Johann Hillmann, Lea Eisleb
„Die betitelte Kopfbedeckung will nicht zu ihrem zwölfjährigen Träger passen: ‚Champion‘ steht auf dem Baseballcap des wohlbehüteten, etwas schmächtigen Martin , der mit seinen Eltern in das verschlafene Nest Bellbach gezogen ist. Neue Freunde, neue Schule und die hübsche, gleichaltrige Silke sowie der coole Rivale Oliver sorgen für Aufregung. Ohne dramatische Exzesse und erhobenen Zeigefinger verknüpft Regisseur Johannes Schmid nach der gleichnamigen Romanvorlage seines Bruders Thomas virtuos die Alltagssorgen seiner jugendlichen Protagonisten. Ein authentischer Jugendfilm, der den Kinder-Medien-Preis erringen konnte.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH
Brügge sehen… und sterben? Großbritannien 2008, R: Martin McDonagh, D: Colin Farrell, Brendan Gleeson
„Nach einem Mord mit tragischen Nebenwirkungen schickt Gangsterboss Harry seine beiden Killer Ray und Ken zum Abtauchen nach Brügge. Die irischen Wurzeln von Theaterautor Martin McDonagh sind auch in seinem Filmdebüt sichtbar. Seine Komödie ist eine Liebeserklärung an das irische Naturell, das vor allem Colin Farrell fluchend, flirtend, trinkend und schlagend verkörpert, aber auch an den Schauplatz Brügge. Surreale Szenen reichern die Story an, die im Hitmen-Genre einen amüsanten Ableger zeugt. Ein moralisches Märchen über Mörder, die Charakter zeigen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL
C
Caramel Frankreich 2007, R: Nadine Labaki, D: Nadine Labaki, Ismaïl Antar
„Der Film schildert den Alltag von fünf Frauen in einem Beiruter Friseursalon – mit amourösen, familiären, kosmetischen und beruflichen Problemen, wie sie auch in Barcelona oder Biarritz an der Tagesordnung sind. Auf den zweiten Blick liefert Filmemacherin Nadine Labaki eine für westliche Beobachter sehr aufschlussreiche Komödie über die Zustände im Libanon, wo die Frauen einen anstrengenden Slalom zwischen Moderne und Religiosität absolvieren müssen. Eine lesbische Schwärmerei, eine heimliche Affäre oder eine vor der Ehe verlorene Unschuld erhalten hier ein ganz anderes Gewicht. Das ist warmherzig, amüsant und melancholisch, dazu famos gespielt.“ (Cinema) HB, HH
Chiko Deutschland 2007, R: Özgür Yildirim, D: Denis Moschitto, Moritz Bleibtreu
„‚Chiko‘, ein türkischer Kleinganove, und sein Kumpel Tibet träumen davon, eines Tages im weißen Mercedes über das harte Pflaster ihres Viertels zu gondeln und der Kiezgröße Brownie das Revier streitig zu machen. Mit viel Schmackes hat Özgür Yildirim diesen von Fatih Akin produzierten Hamburger Gangsterfilm inszeniert, rüde und ungestüm wie seine Helden. Auch ein wenig Protzgehabe ist dabei, wenn Yildirim dem Zuschauer in den Dialogen ständig Slangausdrücke um die Ohren haut, um zu beweisen, wie gut er die Straße kennt, oder wenn er bei Gewaltszenen das zeigt, was besonders weh tut. Doch mit genauem Blick, zupackender Inszenierung und viel Humor erschafft er schillernde Figuren, die ihre Herkunft aus anderen Filmen wie Martin Scorseses ‚Hexenkessel‘ immer mehr vergessen lassen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI
D
Daddy ohne Plan USA 2007, R: Andy Fickman, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Madison Pettis
„Ein niedlicher Knirps wirbelt das Leben des Footballstars Joe durcheinander. Wie Vater und Tochter gegen alle Widerstände zueinanderfinden und wie Joe rechtzeitig zum tränenreichen Happy End erkennt, was im Leben wirklich zählt, folgt einer gängigen Formel für kindgerechte Familienunterhaltung, die schon in zahllosen Disney-Produktionen erprobt wurde. Den Unterschied machen die beiden wunderbar harmonierenden Protagonisten. Wenn sich der Actionfilm-Held Johnson (‚Doom‘), der sein Comedy-Potenzial bereits in „Be Cool“ unter Beweis gestellt hat, mit der temperamentvollen Kinodebütantin Madison Pettis kabbelt oder beim Kinderballett sein Bestes gibt, stimmt die Chemie. So charismatisch wurden uns olle Kamellen schon lang nicht mehr.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Drachenjäger Frankreich/Deutschland 2008, R: Guillaume Ivernel, Arthur Qwak
„In der Zukunft ist die Erde kein kein schöner runder Planet mehr, sondern besteht aus unzähligen übersichtlichen Bruchstükken, auf denen es sich die Erdbewohner mehr oder weniger gemütlich eingerichtet haben. Zu allem Überfluss machen ihnen allerdings noch ein paar Drachen das Leben schwer. Das Drachenjäger-Gespann Gwizdo und Lian-Chu machen sich gemeinsam mit Zoe auf, dem Einhalt zu gebieten. Die deutsch-französische Koproduktion zeigt einmal mehr, dass nicht nur die Amerikaner das CGI-Handwerk beherrschen. Und auch wenn die Vorlagen, von ‚Ice Age‘ bis ‚Shrek‘ unübersehbar sind. gelingt es dem Film einen ganz eigenen Charakter zu entwickeln, der nicht zu letzt vom nicht immer Kleinkind-tauglichen, anarchischem Witz profitiert.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
E
Ein Mann für alle Unfälle USA 2008, R: Steven Brill, D: Owen Wilson, Leslie Mann
„Sie sind ein kümmerliches Trio: Vom ersten Tag an werden der rundliche Ryan, Brillenträger Wade und der schmächtige Emmit an ihrer neuen Schule herumgeschubst. Vor allem Rowdy Filkins hat es auf sie abgesehen. Um mit einem blauen Auge davonzukommen, heuern die Prügelknaben einen Bodyguard an. Ein gewisser Drillbit Taylor mit ominöser Army-Vergangenheit erhält den Zuschlag. Bereitwillig schleust sich ihr Beschützer als ‚Vertretungslehrer‘ an ihrer Schule ein – und findet schnell Anschluss beim weiblichen Lehrkörper. Im Gegensatz zum saftigen Überraschungshit ‚Superbad‘ haben Apatow und Rogen diesmal weitgehend auf ihren vulgären Humor verzichtet. Das ist vielleicht pädagogisch wertvoll, macht den Film aber auch etwas zu lahm.“ (Cinema) HB
21 USA 2008, R: Robert Luketic, D: Jim Sturgess, Kevin Spacey
„‚21‘ ist die entscheidende Zahl beim Black Jack und das Alter des von Jim Sturgess gespielten Helden Ben. Der schließt sich einer Gruppe von Zockern um die attraktive Jill (Kate Bosworth) an, um genug Geld für sein Studium zu verdienen. Kevin Spacey gibt mit dem Charme des Verführers wunderbar süffisant Bens Lehrmeister an der Uni und am Kartentisch und vertritt hier wie da die These, es komme einzig auf Kombination und ein gutes Zahlengedächtnis an. Natürlich hat das vermeintlich sichere System Lücken, die der von Robert Luketic inszenierte Film leider sehr vorhersehbar aufdeckt. Spielen nach Zahlen, das mag aufgehen. Filmen nach Zahlen führt zur Langeweile.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, OL
Es geht um alles Deutschland 2008, R: Nina Pourlak
„Dokumentarfilm über den aus Armenien stammenden Boxweltmeister im Mittelgewicht, Arthur Abraham, und seinen Trainer Ulli Wegner, der schon für die DDR als Sportler und Trainer zahlreiche Medaillen gewann. Der Film beobachtet mit Genauigkeit und Humor den Alltag des ungleichen Paars und beschreibt den mühseligen und oft schmerzhaften Weg zum Ruhm im Rampenlicht der Fernsehkameras.“ (tip) KI
The Eye USA 2007, R: David Moreau, Xavier Palud, D: Jessica Alba, Alessandro Nivola
„Nach der Transplantation einer Netzhaut kann eine Violinistin, die seit ihrem fünften Lebensjahr erblindet ist, zwar wieder sehen, doch weitaus mehr als ihr lieb ist, da sie nun mit der Gabe des zweiten Gesichts ‚gesegnet‘ ist. US-Remake eines gleichnamigen asiatischen Horrorfilms, das trotz enger Anlehnung an die Vorlage nicht deren Dichte erreicht. Der Schrecken läuft sich in der westlichen Fassung bald in wenig originellen Effekten tot und bedient bestenfalls spiritistische Interessen. Dabei offenbaren sich indirekt wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Kulturräumen.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
F
Falco – Verdammt, wir leben noch! Österreich 2008, R: Thomas Roth, D: Manuel Rubey, Patricia Aulitzky
„Der Hansi Hölzl war ja schon zu Lebzeiten eine Legende. Der Überflieger. DER Falco. Neben Schnitzel, Sachertorte und Mozartkugel der größte österreichische Exporthit. Dass sich seine Lieder auch ein paar US Bürger auf die (Platten-)Teller geholt haben, lässt noch heute Produzenten mit geschwellter Brust dasitzen. Und das Beste dran: Er ist tot. Eine der Grundvoraussetzungen, um in Wien, man möchte meinen in ganz Österreich, gemocht zu werden. Dramaturgisch ist die Vermischung der öffentlichen Person Falco und der des Hansi Hölzl leider einfach zu konstruiert. Wenn jeder Satz bei Alltagshandlungen wie eine Textzeile aus einem seiner Lieder klingt, stellt sich unweigerlich die Frage, ob sich hier das Leben an den Liedern orientiert und nicht umgekehrt. Diese schnörkellosen Kausalzusammenhänge wirken ungewollt lächerlich.“ (allesfilm.com) HB. KL
Fellinis La Strada – Das Lied der Straße Italien 1954, R: Federico Fellini, D: Anthony Quinn, Giulietta Masina
„Guilietta Masina ist die heimatlose Gelsomina (Seele, Unschuld, Geist, Träume); Anthony Quinn ist der starke Kerl Zampano (brutale physische Kraft, Mensch als Tier), und Richard Basehart ist ein Künstler/Narr (Gemüt). Obwohl der Hintergrund des Films eine neorealistische Armut ist, wird er durch die Romantik der Konzeption verwandelt.“ (Pauline Kael) HH
Flamenco mi vida Deutschland 2008, R: Peter Sempel
„‚Flamenco Mi Vida‘ ist, wie der eher Abgeschmacktes erwartbar machende Titel deutlich macht, ein Film über Flamenco. Doch so ‚richtig‘ Dokumentarfilm natürlich nicht. Informieren tut man sich über Ursprünge, Formen und Stars des Flamenco besser woanders. Hier kann man sie stattdessen erleben. Von Sevilla bis Yokohama folgt Sempel der Spur einer Leidenschaft, filmt Profis, Schüler, Afficianados. Und setzt dabei nicht einfach Schritt auf Schritt. Der Flamenco ist schließlich kein Standardtanz, sondern ein Zustand, ein Gefühl. Wie mitreißend das sein kann, genau das zeigt Sempel.“ (taz) HH
Fleisch ist mein Gemüse Deutschland 2008, R: Christian Görlitz, D: Heinz Strunk, Maxim Mehmet
„Der Hamburger Entertainer Heinz Strunk führt höchstpersönlich durch die Verfilmung seines gleichnamigen Bestsellerromans, einen autobiografischen Rückblick auf die 80er Jahre, in denen der Autor mit der Tanzkapelle Tiffanys und dem eloquenten Bandleader Gurki über die norddeutschen Dörfer getingelt ist. Zwar ist das Jammertal einer verklemmten Jugend wesentlich weicher gezeichnet als im Buch. Doch dafür gewinnt Strunks schlagerselige Geschichte durch exzellente Darstellungen der Frauenfiguren eine menschliche Dimension.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI
Der Fliegende Händler Frankreich 2007, R: Eric Guirado, D: Nicolas Cazalé, Clotilde Hesme
„Erzählt wird von einem mürrischen Stadtmenschen, der nach Jahren in sein so idyllisches wie abgelegenes Heimatdorf zurückkehrt. Er soll der Mutter im Lebensmittelladen aushelfen, nachdem der Vater schwer krank geworden ist. Mit dabei: Seine schöne Nachbarin, die in Ruhe aufs Examen büffeln will. Missmutig nimmt der Heimkehrer die Lieferfahrten in die fast nur noch von Greisen bewohnten Bergdörfer wieder auf. Doch statt wie befürchtet in der Provinz zu versauern, lernt er den ruppigen, aber herzlichen Menschenschlag schätzen – und entwickelt sich zum guten Hirten der Hinterwäldler. Gefällig mischt Regisseur Guirado Zartbitteres mit Süßem, Liebesfreud, Herzschmerz und Familienknatsch, ohne je den Verdacht zu erregen, das Ganze könne unhappy enden. Beiläufig reicht der Blick auch in die Problemzonen des ländlichen Raums: das soziale Veröden der Dörfer, der ökonomische Druck auf die kleinen Lädchen – und wie darunter die privaten Beziehungen leiden.“ (Schwäbisches Tagblatt) HB, HH
Die Freiheit des Erzählens: Das Leben des Gad BeckDeutschland 2006, R: Carsten Does und Robin Cackett
„Die beiden Filmemacher Robin Cackett und Carsten Does begleitenden schwulen Autor Gad Beck. Beck, 1923 in Berlin geboren, überlebt als Jude und Homosexueller das Naziregime. Zu einem Schlüsselerlebnis wird die Deportation seines ebenfalls jüdischen Liebhabers Manfred Lewin. Der Film erzählt jedoch nicht nur das Leben des Gad Beck, sondern stellt die Frage nach der Wahrheit des biographischen Erzählens. Er demontiert Beck nicht, aber er verdeutlicht, wie fragwürdig die klassischen Strategien der scheinbar authentischen Dokumentation sind. Zugleich nähert er sich dem Menschen Gad Beck, seinem Witz und Mut, seinen Eitelkeiten, seiner Offenheit und seinen tatsächlichen Verletzungen - und zeigt die Widersprüchlichkeit gelebten Lebens.“ (Kommunales Kino) HH
Funny Games U S USA/Frankreich/Großbritannien/Österreich/Deutschland/Italien 2007, R: Michael Haneke, D: Naomi Watts, Tim Roth
„Die Unmoral des gewalttätigen Mainstream-Kinos hat sich Michael Haneke bereits mit seiner ersten Version von ‚Funny Games‘ (mit dem brillanten Schauspielerpaar Susanne Lothar und Ulrich Mühe in den Hauptrollen) vorgenommen. Nun doppelt er nach mit ‚Funny Games US‘, einem Shot-by-Shot-Remake mit Naomi Watts und Tim Roth in den Hauptrollen. Auch diesmal hat der deutsch-österreichische Filmautor nicht etwa das medienkritische Publikum vor Augen, sondern den tumben – wiederum laut Haneke: amerikanischen - Kinogänger, der sich über seinen fragwürdigen Konsum von Gewaltdarstellung keine Gedanken macht und sich übrigens auch den ersten Film nicht angesehen hat, was für Haneke Grund genug war, den zweiten zu drehen. Aber der neue Film krankt am Gleichen wie der alte: Wo der Sadismus der Täter ohne jede Erklärung gesellschaftlicher Zusammenhänge bleibt, ist der aufklärerische Furor reine Behauptung.“ (Neue Zürcher Zeitung)
G
Die Geheimnisse der Spiderwicks USA 2007, R: Mark S. Waters, D: Freddie Highmore, Mary-Louise Parker
„Tempo- und effektreiche Verfilmung einer Jugendbuchreihe über drei Geschwister, die eine Welt magischer Kreaturen wiederbeleben. Gute Effekte, dynamische Actionsequenzen und ein meist kitschfreier Ton sind die Stärken dieses Big-Budget-Abenteuers, das vor der Kamera Kinderstar Freddie Highmore in einer Doppelrolle und dahinter Spitzenkräfte der Branche präsentiert. Wirklich Neues erwartet den Harry-Potter-erfahrenen Fantasyfan zwar nicht, aber der Mix aus Witz und durchaus düsteren Spannungsmomenten garantiert trotzdem attraktives Family-Entertainment.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH
Die Geschwister Savage USA 2007, R: Tamara Jenkins, D: Laura Linney, Philip Seymour Hoffman
„‚Die Geschwister Savage‘ stehen stellvertretend für Millionen Menschen vor einer fast unlösbaren Frage: Wohin mit Opa? Lenny Savage leidet unter Altersdemenz; seine erwachsenen Kinder Wendy und Jon, die dem lieblosen Vater seit Jahrzehnten aus dem Weg gegangen sind, müssen sich plötzlich um ihn kümmern. Eine Odyssee durch Pflegeheime aller Preisklassen beginnt: Der amerikanischen Regisseurin und Drehbuchautorin Tamara Jenkins und ihren exzellenten Hauptdarstellern ist eine kleine, feine Tragikomödie über ein großes Thema gelungen.“ (Der Spiegel) HH
H
Half Nelson USA 2006, R: Ryan Fleck, D: Ryan Gosling, Shareeka Epps / Originalfassung mit Untertiteln
„Einem mehr oder weniger drogenabhängigen Lehrer an einer amerikanischen Unterschichtsschule gelingt es, seine Schüler für den Unterricht zu begeistern und ihnen Wissen zu vermitteln. In einer 13-jährigen Schülerin findet er eine Stütze, die ihrerseits Hilfe sucht. Der ambitionierte Erstlingsfilm präsentiert eine locker inszenierte, zugespitzte Zustandsbeschreibung, ohne freilich deren Hintergründe wirklich aufzuhellen.“ (Lexikon der inernationalen Films) H
Die Hintertorkamera von Werder Bremen
„‚Im Leben‘ der Bundesliga-Mannschaft von SV Werder Bremen gibt es neben vielen Highlights und einigen Schattenseiten auch die Randnotizen und kleinen Geschichten, die es nicht in die Schlagzeilen geschafft haben. Eine Auswahl von Beiträgen aus dem Radio Bremen-Archiv erzählt davon.“ (Kino 46) HB
Horton hört ein Hu! USA 2008, R: Steve Martino, Jimmy Hayward
„Elefant Horton, der im Dschungel lebt, gilt als gutmütig und zuverlässig. Eines Tages hört er Stimmen aus einem Staubkorn – die Gemeinschaft der winzigen Hus bittet ihn um die Errettung ihrer bedrohten Hu-Heimat. Als Horton die Winzlinge zu seinen Schutzbefohlenen erklärt, wird er von den restlichen Dschungelbewohnern für übergeschnappt erklärt und bald sogar als Bedrohung empfunden. Die Animationskünstler von ‚Ice Age‘ haben für ihren neuesten Zauberstreich wieder in die digitale Trickkiste gegriffen und die Adaption der erfolgreichen Kinderbuchvorlage von Dr. Seuss (‚Der Grinch‘) zu einer quirlig farbenfrohen Toleranzbotschaft gepixelt.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI, OL
I
Ich. Immendorff Deutschland 2007, R: Nicola Graef
„‚Ich. Immendorff‘ dokumentiert die letzten zwei Jahre im Leben des 1945 geborenen und wohl berühmtesten zeitgenössischen deutschen Malers, Jörg Immendorff, bis zu seinem Tod am 28. Mai 2007. Zunehmend gezeichnet von der Nervenkrankheit ALS, gewährte der Meister der Filmemacherin Nicola Graef viele lange und intime Gespräche in seinem Düsseldorfer Atelier. Außerdem kommen seine Mutter, die Ehefrau, sein Arzt, alte Weggefährten wie Markus Lüpertz und neue Bewunderer wie der leicht überdreht-enthusiastische Jonathan Meese zu Wort. Nur Prostituierte und Drogen, deren er sich auch bisweilen bediente, kommen in dem unverhohlen bewundernden, aber durchaus aufschlussreichen Porträt des sensiblen Egomanen nicht vor, der es vom Protestkünstler zum Hofmaler von Kanzlers Gnaden brachte.“ (Der Spiegel) H, HH
I’m a Cyborg, But That’s OK Südkorea 2006, R: Park Chan-wook, D: Lim Su-jung, Rain / Originalfassung mit Untertiteln
„Young-goon hält sich für einen Cyborg. Gefühle kann sie sich nicht leisten. Als sich das Mädchen ein Stromkabel intravenös zu verlegen versucht, wird es wegen Suizidgefahr in eine Nervenklinik gebracht. Allein das lästige Mitgefühl hält den selbst ernannten Kampfandroiden noch von einem blutigen Rachefeldzug gegen Ärzte und Schwestern ab. Der Mitinsasse und Kleptomane Il-sun soll ihr die Empathie stehlen, raubt ihr jedoch stattdessen die Angst vor dem Lebendigsein. Der exzentrische Film entpuppt sich als phantasievolle Jugendfindungs- und Liebesgeschichte – durchgedreht und doch durch und durch menschlich, wie seine Protagonisten.“ (Rheinischer Merkur) HB
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels USA 2008, R: Steven Spielberg, D: Harrison Ford, Cate Blanchett
„Im neuen Indiana-Jones-Spektaktel, das im Jahr 1957 spielt, muss sich der Held mit bösen Sowjetrussen herumschlagen, angeführt von der schönen Irina Spalko (Cate Blanchett). Doch bald muss sich Jones einer größeren Macht stellen: Außerirdischen. Die Geschichte führt Jones und den jungen Mutt (Shia LaBeouf), von dem sich bald herausstellt, dass er Indys Sohn ist, nach Südamerika. Auf der Suche nach einem geheimnisvollen Kristallschädel, offenbar der Kopf eines Aliens, überstehen sie zahllose Verfolgungsjagden durch Dschungel und staubige Tempelruinen. Die Spezialeffekte, vor allem in den letzten 30 Minuten, erinnern dabei verdächtig an Bilder aus Spielbergs Science-Fiction-Filmen ‚Unheimliche Begegnung der dritten Art‘ und ‚E. T. – Der Außerirdische“. Im Alter von 61 Jahren scheint Spielberg offenbar einige seiner größten kommerziellen Erfolge kombinieren zu wollen – mit durchwachsenem Ergebnis.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Interview USA/Kanada/Niederlande 2007, R: Steve Buscemi, D: Sienna Miller, Steve Buscemi
„Ein Interview mit einer Soap-Darstellerin, das ein Journalist, der einen politischen Skandal recherchiert, als Degradierung empfindet, entwickelt sich zu einem Duell, zum Spiel zwischen Angriff und Rückzug, bei dem wechselseitige Beichten ausgetauscht und die Grenzen zwischen Lüge und Wahrheit immer fließender werden. US-Remake eines niederländischen Films, das bei aller spielerischen Leichtigkeit nicht darüber hinweg täuscht, dass es um einen Kampf um Machtverhältnisse geht, in dessen Verlauf die Mechanismen der Mediengesellschaft zutage treten. Ein von überzeugenden Darstellern getragener Show Down, dessen Entwicklung wie eine Versuchsanordnung funktioniert.“ (filmdienst) HH
Into the Wild USA 2007, R: Sean Penn, D: Emile Hirsch, Marcia Gay Harden
„Christopher McCandless stürzte sich in Stromschnellen, trampte ohne Geld quer durch die USA und suchte in der einsamen Wildnis Alaskas nach der Erfahrung der Freiheit. Nach einer wahren Begebenheit erzählt Sean Penn die Geschichte von einem, der auszog, sich selbst zu prüfen, und dabei ein tragisches Ende fand. Der sehenswerte Film preist die Schönheit der Natur und des Aufbruchs und kann sich der schwärmerischen Naturromantik seines Protagonisten leider nicht immer entziehen.“ (tip) H, HB
Iron Man USA 2008, R: Jon Favreau, D: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow
„‚Iron Man‘ ist ein vorrangig in den USA berühmter Comic-Superheld aus dem Marvel-Universum, der seine gold- und rotglänzende Rüstung nun auch im Kino anlegt. Der Waffenfabrikant Tony Stark, genialer Erfinder und eitler Playboy, gerät im afghanischen Krisengebiet in Gefangenschaft, kommt beinahe ums Leben – und kann sich nur mit Hilfe eines metallenen Anzugs aus der Höhle der Terroristen befreien. Entsetzt über die gewaltige Wirkung seiner Waffen in freier Wildbahn beschließt Stark, fortan als Gerechtigkeitshüter im maßgeschneiderten Hightech-Gewand zu wirken. Regisseur Jon Favreau („Buddy – der Weihnachtself“) steuert das Action-Spektakel humorvoll durch diverse Drehbuchschwächen. Ohne die Lebendigkeit und herrliche Selbstironie des aus der Drogenhölle entkommenen Hauptdarstellers Robert Downey Jr. wäre der Kino-Eisenmann allerdings ein klarer Fall für den Schrottplatz.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
K
Keinohrhasen Deutschland 2007, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner
„Mit einer Mischung aus Selbstironie und Selbstgefälligkeit spielt Schweiger einen aasigen Weiberhelden, den Berliner Boulevardreporter Ludo, der gemeinsam mit dem Fotografen Moritz die Hauptstadtprominenz belästigt. Ludo platzt unangemeldet in die Verlobungsfeier von Boxer Wladimir Klitschko (recht überzeugend dargestellt von Klitschko persönlich) mit der Schauspielerin Yvonne Catterfeld und demoliert aus Versehen die festlich gedeckte Tafel. Derart muffige Rollenmuster haben die meisten modernen Hollywood-Filme seit Jahren überwunden. Kürzer, knapper müsse das Ganze rüberkommen, erkennt sie bald – ein Ratschlag, den der Filmemacher Schweiger leider missachtet hat. Stattdessen dehnt er selbst die gelungenen Gags derart schamlos, bis auch der letzte Lacher auf der Strecke bleibt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, OL
Kinski – Jesus Christus Erlöser Deutschland 2008, R: Peter Geyer, D: Klaus Kinski
„Dokumentation über die legendäre ‚Jesus Christus Erlöser‘-Rezitation von Klaus Kinski im November 1970 in Berlin, die durch Zwischenrufe des Publikums zum Debakel wurde. Der klug montierte Film gibt die spannungsgeladene Dramaturgie des Abends nahezu chronologisch wieder. Ein aufregendes und zugleich amüsantes Zeitdokument über das debattiersüchtige Berliner Milieu der frühen 1970er-Jahre, in dem Ernsthaftigkeit und Verbohrtheit oft nahe beieinander lagen.“ (filmdienst) H, HH
Kirschblüten – Hanami Deutschland 2008, R: Doris Dörrie, D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner
„‚Kirschblüten – Hanami‘ ist ein tieftrauriger und zugleich sehr beglückender Film über den Tod. Ein Verwaltungsbeamter, dessen Frau Trudi überraschend verstorben ist, bricht aus seiner bayerischen Heimat nach Japan auf – in ein Land, von dem Trudi zeitlebens geträumt hat. Neugierig und mit wieder erwachenden Sinnen erkundet er die fremde Kultur und erfährt dabei, wie stark die Liebe zu seiner Frau wirklich war. In ihrem bislang stärksten Film erzählt Doris Dörrie feinfühlig, lakonisch und bewegend von Verlust, Trauer und der Lebenslust im Angesicht des Todes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL
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Liebesleben Deutschland 2007, R: Maria Schrader, D: Neta Garty, Rade Serbedzija
„Die Schauspielerin Maria Schrader versucht sich in ihrer ersten Regiearbeit an der Verfilmung des Bestsellers ,Liebesleben‘ der israelischen Autorin Zeruya Shalev. Ein Roman, dessen Adaption eine ziemliche Herausforderung darstellt, da sich seine Story ausschließlich in der Gedankenwelt einer jungen Frau zuträgt und durchgängig aus ihrer subjektiven Perspektive geschildert wird. Diese innere Welt in äußere Handlung zu übersetzen, gelingt Schrader jedoch nicht immer mit letzter Konsequenz. In der Rolle der Ja’ara, die sich in eine zerstörerische Affäre mit einem viel älteren Bekannten ihrer Eltern verstrickt, überzeugt allerdings die junge israelische Schauspielerin Netta Garti.“ (tip) HB
Love Vegas USA 2008, R: Tom Vaughan, D: Cameron Diaz, Ashton Kutcher
„Eine der wohl infantilsten Hollywood-Liebeskomödien der letzten Jahre. Sie nimmt ihren Anfang in Las Vegas, Amerikas Hauptstadt des kindischen Vergnügens, wo eine beziehungsgestörte New Yorkerin auf einen Hänger trifft, der partout nicht erwachsen werden will. Es kommt, wie es kommen muss: Man feiert, besäuft sich, heiratet und wacht mit Kater sowie ungewolltem Ehering auf. Was im Rausch zusammengefügt wurde und schnellstmöglich wieder geschieden werden soll, muss im Alltag jedoch per Gerichtsbeschluss eine Bewährungsprobe bestehen, denn auf dem Spiel steht ein beträchtlicher Jackpot. Der Film von Tom Vaughan ist albern, einfallslos und am Ende mit seiner Gutmenschmoral schlicht unerträglich.“ (Neue Zürcher Zeitung) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
M
Mein Bruder ist ein Einzelkind Italien/Frankreich 2007, R: Daniele Luchetti, D:Elio Germano, Riccardo Scamarcio
„Accio ist ein Scheusal, so wird er genannt, und so sieht er sich selbst. Opposition ist bei ihm zur Lebenshaltung geworden. Wenn sein älterer Bruder Manrico zum Arbeiterführer wird, schließt er sich den Faschisten an. Aber obwohl der Bruderstreit auf der politischen Bühne ausgefochten wird, dreht sich letztlich doch alles um Francesca . Für diese dramatisch-komische Hassliebesgeschichte greift Regisseur und Autor Daniele Luchetti lustvoll zum Klischee-Tausch: Der introvertierte Intellektuelle läuft den Faschisten nach, der einfach gestrickte Frauenheld wird zum radikalen Linken. Trotz guten Darstellern und einem soliden Drehbuch dürfte es der Film außerhalb Italiens nicht leicht haben, denn er setzt eine ganze Menge an Vorwissen zur politischen Landkarte Italiens in den sechziger und siebziger Jahren voraus. Eine mit praller Italianità garnierte Geschichtslektion – für Heimweh-Italiener?“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH, KI
Meine Mütter - Spurensuche in Riga Deutschland 2007, R: Rosa von Praunheim
„Im Jahr 2000 erfuhr Rosa von Praunheim, filmender Katalysator der deutschen Schwulenbewegung, dass er 1943 als Säugling in Riga adoptiert worden war. In ‚Meine Mütter‘ sucht er nach seinen leiblichen Eltern: eine Reise, die zugleich in die deutsch-lettische Vergangenheit führt. Dabei gelingt von Praunheim eine ergreifend intime Ahnen- und Selbsterforschung, die nie rührselig oder aufdringlich wird.“ (Cinema) H
Memory Books – Damit du mich nie vergisst Deutschland/Schweiz 2007, R: Christa Graf
„Bewegender Dokumentarfilm über die Initiative ‚Memory Books‘, mit deren Hilfe sich in Uganda HIV-infizierte Eltern von ihren Kindern verabschieden und sie auf ein Leben als Waise vorbereiten. Der trotz des ernsten Themas durchaus entspannte Film belässt den porträtierten Müttern und Kindern ihre Würde und besticht durch seine sorgfältige Bildsprache, auch wenn er damit in die Nähe der Ästhetisierung des Elends rückt.“ (filmdienst) HH
Mo & Friese – 10. KinderKurzFilmFestival Hamburg „Das Mo&Friese KinderKurzFilmFestival Hamburg feiert sein zehnjähriges Jubiläum! Vom 1. bis zum 8. Juni 2008 gibt’s wieder jede Menge Kurzfilme für Klein und Fastgroß. Gezeigt werden insgesamt 53 Filme aus 25 Ländern.“ (moundfriese) HH
N
Nabucco (Arena di Verona) Deutschland/Italien 2007, R: Denis Krief
„Uraufgeführt in der Mailänder Scala am 9. März 1842, machte ‚Nabucco‘ seinen Komponisten Verdi in ganz Italien und darüber hinaus bekannt. Lange Zeit war die Oper in der Arena di Verona zuhause und für viele ist der ‚Va pensiero‘-Chor zusammen mit dem Triumphmarsch aus ‚Aida‘ der Inbegriff des ‚Verona-Erlebnisses‘. Dieser Mitschnitt hat dieses einzigartige Flair wunderbar eingefangen und liefert dem Kinozuschauer Details, die dem Besucher der Arena aus der Entfernung entgehen. Regisseur Dennis Krief verleiht dem Werk einen dezent modernen Anstrich, der die Konzentration auf die eigentlichen Helden möglich macht: die Sänger, geführt von Dirigent Daniel Oren.“ (klassik-im-kino.de) H, HH
No Country for Old Men USA 2007, R: Ethan Coen, Joel Coen, D: Tommy Lee Jones, Javier Bardem
„Mit einer verblüffend werkgetreuen Cormac-McCarthy-Adaption gelingt den Gebrüdern Coen der wuchtigste Film ihrer Karriere. Vordergründig ein Thriller, in dem ein geplatzter Drogendeal die Suche eines Killers (Bösewicht der Dekade: Javier Bardem) und eines Sheriffs nach einem Cowboy und seiner Millionenbeute motiviert, ist ‚No Country for Old Men‘ in seinem schwarzen Herzen eine lakonische Studie eskalierender Gewalt in God‘s Own Country, vor der nur noch die Flucht in die Erinnerung an bessere Zeiten hilft.“ (tip) HB
P
Paranoid Park USA/Frankreich 2007, R: Gus van Sant, D: Gabe Nevins, Daniel Liu
„Paranoid Park heißt der Ort, wo die jungen Skater von Portland sich und den andern ihren Mut beweisen können. Gus Van Sant, seit einiger Zeit in Portland ansässig, ist für seinen jüngsten Film von Blake Nelsons Roman gleichen Titels ausgegangen; seine jungen Darsteller hat er auf My Space gefunden. Hervorragend, wie dank Christopher Doyles Kamera die Eltern in einem diffusen Randbereich verbleiben, während die Jugendlichen scharfes Profil gewinnen. Alex mit dem engelsgleichen Angesicht hat bei einem nächtlichen Abenteuer den Tod eines Menschen zumindest mitverschuldet, was nun Detective Lu in der Highschool ermitteln lässt. Damit scheint ein Bezug zu ‚Elephant‘ angetönt; doch auch wenn uns digitale Bildbearbeitung einmal den Atem anhalten lässt, ist diese Geschichte, deren Abläufe und Umrisse dramaturgisch geschickt als Rechenschaftsbericht von Alex entwickelt werden, deutlich weniger blutig.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH
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[Rec] Spanien 2007, R: Jaume Balagueró, Paco Plaza, D: Manuela Velasco, Ferran Terraza
„Für eine TV-Sendung begleiten Reporterin Ángela und Kameramann Pablo zwei Feuerwehrmänner durch deren Nachtschicht. Bei einem vermeintlichen Routine-Einsatz in einem Wohnhaus kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall, der sich rasch und unaufhaltsam zu einer Katastrophe auswächst. (REC) ist ein außerordentlich effektiver Horrorfilm ohne Spiegeltricks und doppelten Boden, der seine einfache Geschichte aus der Perspektive des Kameramannes erzählt.“ (tip) H, HB, KI
Rio Bravo USA 1959, R: Howard Hawks, D: John Wayne, Dean Martin
„Immer wenn mir ein Mädchen gefällt, zeige ich ihr ‚Rio Bravo‘, und nur wenn sie den Film mag, kann etwas aus uns werden!“ Quentin Tarantino zollte mit diesem Satz seinem großen Vorbild Howard Hawks Tribut, und noch in ‚Kill Bill‘ kann man dessen Einflüsse bemerken, denn Uma Thurman ist als ‚The Bride‘ eine Urenkelin von Hawks zugleich femininen und hartgesottenen Heldinnen, die von Angie Dickinson, Lauren Bacall, Katharine Hepburn oder Rosalind Russel verkörpert wurden. Sie beherrschten zwar kein Kung-Fu und warfen höchstens mal mit einem Blumentopf wie Dickinson in ‚Rio Bravo‘, aber sie kauften Männern wie John Wayne, Humphrey Bogart oder Cary Grant regelmäßig den Schneid ab. (hip) HH
Die rote Zora Deutschland 2007, R: Peter Kahane, D: Linn Reusse, Jakob Knoblauch
„Im Kroatien der 30er Jahre wirbeln eine rothaarige Göre und ihre Gang das Leben ihrer Mitmenschen gehörig durcheinander.In prächtigen Bildern geschickt zwischen Humor, Abenteuer und Drama balancierend, gefällt die längst überfällige Kinoversion des Jugendbuch-Klassikers mit Ben Becker und Mario Adorf vor allem mit seinem Idealismus und einer leidenschaftlich vorgetragenen sozialen Botschaft. Kinder, die Zora lieben, werden später wohl nicht mit Hedgefonds dealen.“ (Cinema) HB
S
Schmetterling und Taucherglocke Frankreich/USA 2007, R: Julian Schnabel, D: Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner
„‚Le scaphandre et le papillon‘ (so der Originaltitel) klingt zwar poetisch, trifft die Sache aber nicht ganz. Denn der ‚scaphandre‘, jener altertümliche Taucheranzug mit aufgeschraubtem Helm, drängt sich dem Mann, der da nach einem schweren Schlaganfall fast vollständig gelähmt in einem Spitalbett liegt, immer wieder als Sinnbild seiner eigenen, unentrinnbar eingeschlossenen Existenz vor Augen. Dennoch gibt es auch die ‚Schmetterlinge‘, lichtere Momente des Glücks, die Jean-Dominique Bauby, Chefredaktor der französischen ‚Elle‘, für kurze Zeit die Verzweiflung vergessen lassen – die Therapeutinnen, die Familie. Wenige Tage nach dem Erscheinen seiner ‚Lebensbeichte‘, die er Buchstabe um Buchstabe mit dem Wimpernschlag seines linken Auges diktierte, ist er 1997 gestorben. Mathieu Amalric verkörpert ihn in einer bewundernswürdigen Leistung; schlechthin phänomenal ist aber, wie der New Yorker Regisseur Julian Schnabel diesen durch und durch französischen Stoff inszeniert hat, mit einer künstlerischen Ingeniosität sondergleichen, in einer Fülle ebenso phantastisch-berückender wie bewegender Bilder und Situationen, die den Betrachter in Beklemmung und Anteilnahme fesseln.“ (Neue Zürcher Zeitung)
HH
Sex and the City – The Movie USA 2008, R: Michael Patrick King, D: Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall
„Wo sind die Dildos und Bonmots, die zynischen Sprüche, männermordenden Kommentare, politisch unkorrekten Seitenhiebe, die tabulosen, rasant-sinnlich gefilmten Sexszenen? Überhaupt: Wo ist New York? Dieser Film könnte überall spielen, die Stadt der Städte, in der Serie stets die Fünfte im Bunde, hat nur eine Nebenrolle abbekommen. Natürlich geht es auch im Film um Labels und Liebe, alles ist sogar noch eine Nummer größer als im TV, ein Festival der Nobelmarken, Traumschuhe, Traumkleider, Traumtaschen. Doch Sarah Jessica Parker, Kristin Davies, Kim Cattrall und Cynthia Nixon sind keine Singles mehr, sondern gefangen in ihren Beziehungen, ziehen nicht mehr durch die Bars und Clubs, sondern kreiseln nur noch um sich selbst. Und das ist eben selten witzig.“ (Der Tagesspiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Shine A Light USA/Großbritannien2008, R: Martin Scorsese
Wenn man bedenkt, wie teuer heutzutage die Eintrittskarte für ein Konzert der Rolling Stones ist, ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Martin Scorsese mit ‚Shine a Light‘ keine große Filmkunst geschaffen hat, sondern nur einfach und solide ein Konzert der Stones abfilmte. (hip) HH
Shutter – Sie sehen dich USA 2008, R: Masayuki Ochiai, D: Rachael Taylor, Joshua Jackson
„Nach einem Autounfall verfolgt eine vermeintlich überfahrene Frau ein beruflich in Tokio weilendes Ehepaar. Die zunächst nur auf den Fotos des Modefotografen erscheinenden Schlieren und Schemen materialisieren sich bald in handfesten Geistererscheinungen, die der Frau des Fotografen Botschaften aus der dunklen Vergangenheit ihres Mannes vermitteln. Routiniert inszeniertes Remake eines thailändischen Gruselfilms, dem es nicht gelingt, die wahrhaft bedrohlichen Aspekte des Sujets auch nur in Ansätzen zu verdeutlichen.“ (filmdienst) H
Sommer Deutschland 2008, R: Mike Marzuk, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Jannis Niewöhner
„Tim ist der neu zugezogene Außenseiter auf einer kleinen Nordseeinsel. Ein beengtes Umfeld, in dem sich Tim mit der schnöseligen Surfer-Gang anlegt und sich in die Freundin von deren Anführer verliebt. Weitgehend überraschungsarme Teenie-Liebesgeschichte als Vehikel für den Nachwuchsschauspieler Ochsenknecht (“Die Wilden Kerle“).“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Speed Racer USA 2008, R: Andy Wachowski, Larry Wachowski, D: Emile Hirsch, John Goodman
„‚Speed Racer‘ sieht aus, als hätte jemand versucht, eine Tüte Gummibärchen zu verfilmen. In quietschbunten Farben inszenieren die Brüder Andy und Larry Wachowki in ihrer ersten Regiearbeit nach der ‚Matrix‘-Trilogie eine futuristische Welt, deren Bewohner nur Autorennen im Kopf haben und deshalb viel Blech reden. Die mit Stars wie Susan Sarandon, John Goodman oder Christina Ricci in den Babelsberger Studios gedrehte Adaption einer japanischen TV-Trickfilmserie will Turbo-Kino bieten, tritt aber nur mit Höchstgeschwindigkeit auf der Stelle. Die computeranimierten Rennsequenzen sind so künstlich, dass jeder Schnitt auf einen Darsteller aus Fleisch und Blut wie ein Auffahrunfall mit der Realität wirkt.“ (Der Spiegel) HH
Standard Operating Procedure USA 2007, R: Errol Morris
„‚Standard Operating Procedure“ rekonstruiert mit ungeheurer Präzision den Folterskandal im Gefängnis von Abu Ghraib. Die Fotos von lachenden US-Militärpolizisten, die nackte irakische Gefangene systematisch erniedrigen, gelten als das Symbol schlechthin für den moralischen Bankrott der USA. Oscar-Preisträger Errol Morris (‚The Fog of War‘) gelang jetzt das Kunststück, einige der Täter vor laufender Kamera zu befragen, darunter die berüchtigte Militärpolizistin Lynndie England. Verstärkt wird die verstörende Wirkung seiner Dokumentation noch dadurch, dass Morris zwischen die Interviewsequenzen nachgestellte Szenen schneidet, inszeniert mit mehr Aufwand als bei manch einem Hollywood-Film. Musste das sein? Braucht man wirklich allein 33 Schauspieler, mehrere Stylisten und einen ‚Action-Berater‘, um weltberühmte gruselige Schnappschüsse ästhetisch konsumierbar zu machen?“ (Der Spiegel) H, HH
Street Kings USA 2008, R: David Ayer, D: Keanu Reeves, Forest Whitaker
„Bestechliche Polizisten, Mädchenhändler, Dealer und Killer in Los Angeles: Im knallharten Cop-Thriller Street Kings regieren Teufel die Stadt der Engel. Regisseur David Ayer inszenierte eine düstere Kurzgeschichte von ‚L.A. Confidential‘-Autor James Ellroy. Keine Frage, mit seinen reißerischen Ballerszenen bedient ‚Street Kings‘ in erster Linie das Actionpublikum. Gleichzeitig aber ist der Film ein sozialkritisches Drama über Rassismus, Gewalt und Gegengewalt in einem verrohten Umfeld, in dem allein das Gesetz des Stärkeren regiert. Das ist kein angenehmer Blick auf die USA der Gegenwart, aber durchaus ein realistischer.“ (Cinema) H, HB
T
Tanz mit der Zeit Deutschland 2007, R: Trevor Peters
„Vier ehemalige Tänzerinnen und Tänzer der Leipziger Oper, 64 bis 80 Jahre alt, kehren noch einmal auf die Bühne zurück. Der Dokumentarist Trevor Peters begleitet das Projekt der Choreografin Heike Hennig und lässt durch dazwischengeschnittene Interviews mit den Protagonisten sowie mit Archivaufnahmen vier außergewöhnliche Lebensgeschichten Revue passieren. Formal eher konventionell, berührt der Film doch durch seine lebensfrohe Reflexion über das Alter.“ (filmdienst) HB, HH
Things We Lost in the Fire USA 2007, R: Susanne Bier, D: Benicio Del Toro, Halle Berry
„Als ihr Mann erschossen wird, nimmt eine junge Witwe mit zwei kleinen Kindern dessen drogensüchtigen Freund bei sich auf, um eine Art Verbindung zu dem Toten zu halten. Für den Abhängigen bedeutet dies eine Wendung zum Guten, doch je mehr er den Platz der Vaterfigur für die Kinder einnimmt, umso weniger hält die Frau die Nähe aus. Ein von zwei fabelhaften Hauptdarstellern getragener Film, die ihren Charakteren Stärke und Glaubwürdigkeit verleihen und das feinfühlige Drama geschickt im Spannungsfeld zwischen Trauer und Angst vor der nächsten Zukunft in der Schwebe halten.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL
Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You‘re Dead USA 2007, R: Sidney Lumet, D: Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke
„Oberflächlich betrachtet meint es das Schicksal gut mit dem höchst erfolgreichen Buchhalter Andy (Philip Seymour Hoffman), der mit seiner schönen Frau (Marisa Tomei) im luxuriösen Manhattan residiert. Wäre da nicht seine Spiel- und Heroinsucht und sein hoch verschuldeter Bruder Hank (Ethan Hawke), der zudem eine Affäre mit Andys Frau unterhält. Als eine Steuerprüfung ansteht, überredet Andy Hank das Juweliergeschäft ihrer Eltern auszurauben. Mit tragischen Folgen. Ein grandios düsterer Neo-noir-Thriller ist der Regiegröße Sidney Lumet und seinen Stars gelungen -- ein spannendes Wanken am Rande des Abgrunds.“ (Rheinischer Merkur) HH
U
Die Unbekannte Italien 2006, R: Giuseppe Tornatore, D: Michele Placido, Kseniya Rappoport
„‚Ich dachte, ich hätte mit meiner Vergangenheit abgeschlossen, aber meine Vergangenheit hat nicht mit mir abgeschlossen‘ – damit hat Irina, die Hauptfigur in diesem Thriller von Altmeister Giuseppe Tornatore, mehr recht, als sie zu Anfang weiß. Die schöne Ukrainerin, die sich in einer italienischen Stadt um eine Stelle als Putzfrau bemüht, wird an die Grausamkeiten erinnert, die ihr als Prostituierte zugefügt wurden. Was für Ziele Irina nun verfolgt, erschließt sich in dem an Hitchcocks erinnernden Film erst allmählich, wenn nach und nach klar wird, warum Irina ein rücksichtsloses Interesse daran hat, für die Familie im Haus gegenüber als Haushaltshilfe zu arbeiten.“ (Rheinischer Merkur) H, HH, KI
Unsere Erde – Der Film Großbritannien/Deutschland 2007, R: Alastair Fothergill, Mark Linfield
„‚Unsere Erde‘ ist die wohl aufwendigste Naturdokumentation aller Zeiten, eine epische Expedition zu den letzten Paradiesen des Planeten. BBC-Regisseur Alastair Fothergill (‚Deep Blue‘) zeigt kleine und große Eisbären, Löwen auf Elefantenjagd, Paradiesvögel im Liebesrausch, wasserscheue Paviane und todesmutige Entenküken beim Jungfernflug – aber keine Menschen. Nur die Stimme von Ulrich Tukur gibt dem Zuschauer ein paar Fakten an die Hand, aber in der Regel sprechen die spektakulären Bilder für sich: Zoologie als wahres Kinowunder.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI
Untraceable USA 2008, R: Gregory Hoblit, D: Diane Lane, Colin Hanks
„Der handwerklich solide Psycho-Thriller profitiert von der überzeugenden Hauptdarstellerin, wirkt aber in seiner undifferenzierten Kritik an Gewaltdarstellungen in den Medien nie glaubwürdig, vor allem weil er selbst die Foltermorde mit Freude am Detail darstellt.“ (filmdienst) HB
Urmel voll in Fahrt Deutschland 2007/08, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe
„Zu seinem Geburtstag bekommt der Dino Urmel ein Panda-Mädchen als ‚Schwesterchen‘ geschenkt, mit dem er sich zunächst gar nicht versteht. Doch dann verschlägt es die beiden auf eine Insel, wo sie es mit den verschlagenen Betreibern eines Vergnügungsparks zu tun bekommen. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, setzen ihre Freunde einen Suchtruppe in Bewegung. Temporeiche, kindgerechte Zeichentrick-Geschichte, die in anrührenden Szenen vom Wert wahrer Freundschaft erzählt und sich gleichzeitig bemüht, die Hauptfigur des Kinderbuchautors Max Kruse einem Modernisierungsprozess zu unterziehen.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
V
Verliebt in die Braut USA 2008, R: Paul Weiland, D: Patrick Dempsey, Michelle Monaghan
„Der erfolgreiche Frauenschwarm Tom verliebt sich just in jenem Moment ernsthaft in seine beste Freundin Hannah, als jene im Begriff steht, sich anderweitig zu verheiraten. Vor dem unweigerlich eintretenden Happy-End muss Tom als ‚Brautjungfer‘ nun erst einmal seine Machoallüren ablegen und seine einfühlsame ‚weibliche Seite‘ entdecken. Regisseur Paul Weiland hat diese Story einer Läuterung als romantische Komödie mit gelegentlichen Slapstikkeinlagen inszeniert, die in ihrer geballt freundlichen Harmlosigkeit wohl niemandem weh tun wird.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
W
Die Welle Deutschland 2008, R: Dennis Gansel, D: Jürgen Vogel, Frederick Lau
„Rainer Wenger ist Lehrer an einem deutschen Gymnasium. Er soll in einer Projektwoche das Thema Autokratie durchnehmen. Die Klasse bezweifelt, dass eine Diktatur wie in Nazideutschland heute noch möglich wäre. Der Lehrer beginnt spontan ein Experiment. Die Schüler müssen ihn fortan mit Herr Wenger ansprechen, bei jeder Wortmeldung aufstehen, gerade sitzen. Die Klasse macht mit und nimmt die Regeln der nächsten Tage mit wachsender Begeisterung auf: eine Uniform, ein Logo, ein gemeinsamer Gruß. Dennis Gansel verfilmt zum ersten Mal für das Kino ein schulisches Experiment, das der Geschichtslehrer Ron Jones 1967 an einer kalifornischen Highschool durchführte.“ (cinefacts) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
Z
Der Zauberberg Deutschland/Frankreich/Italien 1981, R: Hans Werner Geißendörfer, D: Christoph Eichhorn, Rod Steiger
„Leiden und Erfahrungen eines jungen Hamburger Bürgersohns, der bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs sieben Jahre lang in einem Schweizer Luxussanatorium für Lungenkranke ein inselhaftes Dasein führt und durch einen literarischen Freimaurer und einen revolutionären Jesuiten enzyklopädische Unterweisung erhält. Aufwändige Verfilmung des Entwicklungsromans von Thomas Mann. Geißendörfers Bearbeitung der gedankenreichen, aber handlungsarmen Geschichte vermeidet weitgehend den statuarischen Ernst gängiger Literaturverfilmungen, ohne jedoch die Vorlage zum unseriösen Spektakel zu vereinfachen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
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