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Stuttgart 21 teurer

Bahn hält Kosten für unterirdischen Bahnhof für noch nicht abschätzbar. Landesregierung geht von 3,1 Milliarden aus

STUTTGART taz ■ Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat erstmals offiziell Mehrkosten bei dem in Stuttgart geplanten unterirdischen Bahnhof „Stuttgart 21“ eingeräumt. Statt bisher von 2,8 Milliarden geht sie für das Projekt inklusive der neuen Strecke von Stuttgart nach Ulm nun von 3,1 Milliarden Euro aus. Die neue Schätzung berücksichtige einen Inflationsausgleich, gab Innenminister Heribert Rech am Dienstag bekannt. Die Deutsche Bahn erklärte hingegen, die Baukosten für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof könnten erst in drei bis vier Jahren realistisch abgeschätzt werden. Dann lägen die Ergebnisse der wichtigsten Ausschreibungen vor.

Vor einigen Wochen hatten Kritiker des Mammutprojekts eine eigene Rechnung vorgelegt: Sie gehen von Kosten in Höhe von 6,9 Milliarden Euro aus (taz vom 19. 7. 08). Diese Zahlen wiesen Bahn und Landesregierung gestern zurück. „Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm mit dem neuen Hauptbahnhof in Stuttgart ist solide geplant und steht auf finanziell sicheren Beinen“, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU). Bahnvorstand Oliver Kraft sagte, die Gutachter seien von falschen geologischen Verhältnissen ausgegangen.

Ende Oktober soll die endgültige Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet werden. Nach bisherigen Plänen übernimmt die Bahn Kosten von 1,3 Milliarden Euro, der Bund zahlt 1,16 Milliarden, das Land 370 Millionen. Die Stadt Stuttgart, die Region und der Flughafen teilen sich 239 Millionen Euro. RÜDIGER SINN

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