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Ermittler ratlos

Nach erneutem Brandanschlag in Bremen-Blumenthal stochert die Polizei bisher ergebnislos im Ruß

Die Angst ist wieder da – und die Schlaflosigkeit: Wieder haben unbekannte Täter in der Blumenthaler Georg-Albrecht-Straße einen Brandanschlag verübt. Wieder kamen die Täter in den frühen Morgenstunden – und wieder steht die Polizei vor Rätseln, die sie schon bei zwei zeitgleichen Brandanschlägen auf die BewohnerInnen zweier Häuser in derselben Straße im letzten April nicht lösen konnte. Seit dem Brand in einem Mehrfamilienhaus am vergangenen Sonntag jedenfalls gibt es offiziell noch keine heiße Spur.

Dieses Mal war der Brandbeschleuniger im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses angebracht worden. Ein Schrank im hölzernen Treppenhaus brannte bereits und an einer Wohnungstür leckten die Flammen, als die Feuerwehr eintraf. Wie im vergangenen Jahr, als es in den Eingangsbereichen zweier einander gegenüberliegender Häuser brannte, dürften die 24 BewohnerInnen des Hauses nur knapp einer Katastrophe entkommen sein: Das Feuer war zufällig bemerkt worden, und die Mieter konnten – trotz gefährlicher Rauchentwicklung – auch aus den oberen Stockwerken weitgehend unverletzt gerettet werden.

Der neuerliche Anschlag führt nun zu einer Wiederaufnahme der Ermittlungen, die die Polizei schon vorläufig als ergebnislos eingestellt hatte, nachdem sich weder der Verdacht auf einen ausländerfeindlichen Anschlag erhärtet hatte, noch andere Hinweise zu einem Täter führten. In den von Anschlägen betroffenen Häusern leben überwiegend Einwanderer und Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr vielfach von einem Neonazi-Anschlag gesprochen hatten. Polizei und Staatsschutz ermittelten zeitgleich jedoch in verschiedene Richtungen, da bekannt war, dass es auch Konflikte zwischen Hausbewohnern und Vermieter gab. ede

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