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Die Nominatoren von Marl-Mitte

BERLIN taz ■ Qualitätsfernsehen ist öffentlich-rechtlich, zumindest in Krisenzeiten. Das jedenfalls ist die Botschaft der Nominierungen zum diesjährigen Adolf-Grimme-Preis, die gestern vom ebenfalls medienkrisengeplagten Marler Institut präsentiert wurden: Alle 20 im Bereich Dokumentarfilm/TV-Journalismus vorgeschlagenen Produktionen stammen aus den gebührenfinanzierten Anstalten.

Auffallend ist zudem die hohe Zahl der Arte-Beiträge: Die Hälfte aller Filme und Serien in dieser Rubrik sind mit Beteiligung des deutsch-französischen Kulturkanals entstanden. Klare ARD-ZDF-Dominanz auch bei den fiktionalen Programmen, der öffentlich-rechtlichste Privatsender ist in diesem Jahr Sat.1: Außer der mittlerweile dauernominierten „Harald Schmidt Show“ (konkret: die Folge, in der Herr Schmidt die Zeitschriften des Bauer-Verlags veralberte) sind auch „Eva Blond“ und die vortreffliche Anwaltsserie „Edel und Starck“ im Rennen. Für RTL und ProSieben blieb’s mit je einer Nominierung obermau.

Wenig Überraschendes findet sich indes im öffentlich-rechtlichen Sack, allein Axel Prahl wird schon vorab als „die Darstellerpersönlichkeit des Jahres 2002“ gefeiert, spielt er doch in drei nominierten Produktionen. Interessanter wird’s in der offenen Kategorie „spezial“: Hier finden sich Musikdokus („Let it Bleed, „Music Planet 2Nite“) neben dem Scriptwriter von „Berlin Berlin“, David Safier. Jetzt gucken die Jurys weiter, die Preise werden im Märzen zu Marl verliehen. STG

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