: Bahnpendlers Bequemlichkeit
Bahnverbindungen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein müssen ausgebaut werden, fordern die Grünen beider Länder. Nein zu weiterer Elbvertiefung
Eine Palette von verkehrspolitischen Vorschlägen haben gestern die grünen Fraktionen aus Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinsam vorgeschlagen. „Unser Ziel ist es“, so die beiden Fraktionsvorsitzenden Christa Goetsch und Karl-Martin Hentschel, „für die Bahnpendler in Schleswig-Holstein und Hamburg bequeme und gute Bedingungen zu schaffen.“
Ganz oben auf der Wunschliste stehen der Ausbau der Bahnstrecke von Hamburg über Lübeck nach Dänemark, der Ausbau der AKN-Strecke via Eidelstedt nach Altona sowie die Einrichtung eines „Flugzuges“ von Kiel über Neumünster über Norderstedt zum Hamburger Flughafen und weiter bis zum Hauptbahnhof.
Von dieser Regionalbahn vor allem versprechen sich die Grünen ein nachhaltiges Umsteigen von Pendlern vom Auto auf die Schiene. Sie würde die Umlandstädte Norderstedt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg und Bad Bramstedt mit zusammen 127.000 Einwohnern an den Airport und an das Fernbahnnetz anschließen und damit, so Hentschel, „enorme Verlagerungspotenziale auf die Schiene“ und in den Öffentlichen Personennahverkehr mit sich bringen.
Bei den in Kürze beginnenden Beratungen über den Bundesverkehrswegeplan wollen die beiden Grünen-Fraktionen sich zudem dafür einsetzen, dass der Güterverkehr in Zukunft östlich um Hamburg herum fließen soll. Dazu soll die Bahnstrecke Neumünster über Bad Oldesloe nach Hasselbrook und weiter zum Rangierbahnhof Maschen südlich von Hamburg ausgebaut und elektrifiziert werden. Dadurch würden zulgeich die jetzigen Gleise vollständig einem verbesserten Personenzugverkehr zugute kommen.
Gemeinsame Skepsis äußerten Goetsch und Hentschel über weitere Pläne für den Ausbau der Elbe oberhalb Hamburgs zur Flussautobahn für Binnenschiffe. Auch an der gemeinsamen Ablehnung einer weiteren Ausbaggerung der Unterelbe zwischen Hamburg und der Nordsee habe sich nichts geändert. Gerade die Elbeflut im Sommer habe bewiesen, dass Ökologie und Küstenschutz Vorrang haben müssten. sven-michael veit
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