Kommunalwahl: SPD-Wähler zu Haus
Die Landesmutter behielt auch in der Stunde der Niederlage den Durchblick. „Unsere Anhänger sind nicht zur Wahl gegangen“, analysierte Ministerpräsidentin Heide Simonis kurz nach Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen das SPD-Wahldebakel bei der schleswig-holsteinischen Kommunalwahl. Die Statistiker geben Simonis nun recht. Nach einer Wählerwanderungsanalyse des Kaufbeurer „Instituts für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung“ blieben rund 150.000 SPD-WählerInnen mehr als bei der Kommunalwahl 1998 diesmal der Wahlurne fern. „Nur“ gut 50.000 ehemalige SPD-WählerInnen machten hingegen ihr Kreuz diesmal bei der CDU, 23.000 bei den Grünen.
Spürbar mehr als im Landesdurchschnitt verlor die SPD an das Nichtwählerlager in den Hamburger Umlandkreisen Pinneberg und Segeberg. Überdurchschnittlich viele Stimmen an die CDU gab sie hingegen in Stormarn ab.
Der kommunalpolitische Experte der SPD-Landtagsfraktion, Klaus-Peter Puls, sieht für die Schlappe drei Ursachen: Den „Berliner Hühnerhaufen“, die „dümpelnde Landespartei“ und eine „Landesregierung mit Vermittlungsproblemen“. lno/mac
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