piwik no script img

soundtrack

Wer heute noch eine Gelegenheit sucht, seine Obamania ein wenig auszuleben, dem sei die Hasenschaukel empfohlen. Dort machen a) echte US-AmerikanerInnen Station, denen man anbieten kann, die Freude zu teilen, und b) heißt die Tour des achtköpfigen Antifolk- / Postrock-Projekts Sarsaparilla des in Philadelphia geborenen Brandon Miller auch noch „We are all Americans“. Statt auf lautstarke Stars & Stripes-Freudetrunkenheit muss man sich indes wie auch bei der zweiten Protagonistin des Abends, der Alternative-Indie-Folk-Sängerin Nicole Reynolds, auf leise und womöglich nachdenkliche Töne gefasst machen. Und verschmerzen, dass es sich bei Sarsaparilla um eine Berliner Band handelt. Aber „Ich bin ein Berliner“ passt ja auch irgendwie. Do, 6. 11., 21 Uhr, Hasenschaukel, Silbersackstraße 17 Wer es etwas einfacher und vor allem tanzbarer mag, wird vielleicht einen Tag später im Knust glücklicher. Dort spielen die Indie-Popper Black Kids aus dem US-Bundesstaat des großen Wahl-Traumas von 2000, Florida. Die können einen Sänger vorweisen, bei dem jeder sofort an „The Cure“s Robert Smith denken muss, und koppeln diesen Vorteil gekonnt mit 80er-Synthiepop und feschen Post-Punk-Revival-Gitarren. Das ist einerseits eingängig wie Wahl-Slogans, andererseits aber auch ein wenig eintönig. Fr, 7. 11., 20 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30 Wenn die Freude nach dem Wochenende immer noch nicht abgeklungen ist, findet man die nächsten, sich potenziell über eine Umarmung freuenden US-Amerikaner am Montag im Feldstraßenbunker: Die bärtigen kalifornischen Indie-Hopper von Why?, die Simon & Garfunkel-Fraktion des legendären Underground-Hip-Hop-Labels Anticon, bemühen sich im Uebel & Gefährlich mit ihrer Freak-Folk-Psychedelic-Ausgabe sprechgesangsorientierter Musik um die hanseatischen Herzen. Die leisen, zerbrechlichen Töne des Abends kommen von den Indie-Elektronikern Mio Myo aus Nürnberg und Berlin und eifern Vorbildern wie „Portishead“, „Radiohead“ und natürlich (Nürnberg!) „The Notwist“ nach. Mo, 10. 11., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66 ROBERT MATTHIES

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen