tourismusbörse: To-do-Preisträger
Aus Arabien
Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung hat dem Tourismus- und Sozialprojekt „Société Renard Bleu Touareg“, dem Veranstalter der Karawanenreisen im Süden Marokkos, bei der am Dienstag in Berlin zu Ende gegangenen Internationalen Tourismusbörse den „To-do-Preis“ für sozialverantwortlichen Tourismus verliehen.
Die Société Renard Bleu Touareg ist aus der Sicht des Studienkreises eine touristisch orientierte Organisation, mit der ambitionierte Kultur- und Sozialprojekte und Bildungsmaßnahmen finanziert werden. Von den Wüstennomaden selbst gegründet, ist die Firma in deren Besitz. Initiiert haben das Unternehmen die beiden partnerschaftlich zusammenarbeitenden Dachvereine Association Azalay Marokko und Azalay e.V. Deutschland. Binnen drei Jahren, so heißt es in der Laudatio des Studienkreises, sei so ein ganzer Fächer von Aktivitäten entstanden, die sich über zwei Haupttätigkeitsfelder verteilen. Angeboten werden unter anderem ein- bis zweiwöchige Wüstenwanderungen oder Camp-Aufenthalte.
Der Bau von fünf in der Wüste verteilten Brunnenanlagen sowie die Auflage eines Familienpatenschaftsprogrammes für Nomaden sind weitere Projekte. Hinzu kommt der Import medizinischer Hilfsgüter wie gebrauchte Rollstühle oder Hörgeräte. Wichtigstes Projekt ist der Bau einer Schule mit Ambulanz. Beides wird gefördert vom Deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Société Renard Bleu Touareg, Av. Mohamed V, Zagora, Maroc, Tel. (0 02 12) 61 34 84 13, www.renard-bleu-touareg . org. In Deutschland: Azalay – Brücke von Mensch zu Mensch – Hilfe zur Erhaltung der nomadischen Lebensform e.V. Huteweg 2, 35085 Ebsdorfergrund Tel. (0 64 24) 96 44 09, www.azalay.de
Reservat in Jordanien
Beim zweiten To-do-Preisträger, dem Dana Nature Reserve in Jordanien (308 Quadratkilometer) handelt es sich um eine Maßnahme zur Schaffung eines Regionalmodells, das zum Naturschutz und zur sozio-ökonomischen Entwicklung beitragen soll – bei gleichzeitiger Erhaltung der bestehenden Kultur in den einbezogenen Dörfern. Das Motto heißt: „Helping Nature – Helping People“. Das Reserve liegt an der Verbindungsstrecke zwischen Amman und Petra. Im Reservat selbst sind neben seltenen Tierarten annähernd 100 archäologische Stätten zu finden. In der den Park umgebenden Pufferzone wie auch in dessen Kernzone leben 14 Beduinenstämme, die seit Jahrhunderten das Gebiet für ihren Lebensunterhalt genutzt haben, insgesamt etwa 15.000 Menschen. Wer das Naturreservat im Wadi Dana besucht und auf einem der neun Wanderwege durch das geschützte Gebiet unterwegs ist oder in Camps und in Gästehäusern übernachtet, ist von einer ganzen Palette von partizipativen Maßnahmen umgeben, die der Bevölkerung nutzen und dem Naturschutz helfen.
Dana Nature Reserve c/o Royal Society for the Conservation of Nature, P.O. Box 1215 Amman 11941, Jordanien, Tel. (0 09 62) 65 33 79 31, www.rscn. org.jo
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