Oberlehrer Eckhoff

CDU-Fraktionschef wirft Bremer Schülern vor, während der Unterrichtszeit Anti-Amerikanismus zu schüren

taz ■ Jens Eckhoff tobte: „Im Bremer Lokal-Fernsehen“ sei gezeigt worden, wie Schüler auf der Anti-Kriegs-Demo am Donnerstag auf dem Marktplatz eine US-Flagge verbrannt hätten, beschwerte sich der CDU-Fraktionschef gestern bei Bildungssenator Willi Lemke (SPD). „Wer die amerikanische Flagge verbrennt, gefährdet massiv die Freundschaft zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Volk“, postulierte Eckhoff: „Herr Lemke, gehen Sie umgehend gegen die unfassbaren Bilder von der Schülerdemonstration vor!“ Es könne nicht sein, „dass Schüler ihre Unterrichtszeit nutzen, um Anti-Amerikanismus zu schüren“. Aufgabe der Lehrer sei es, „eine differenzierte Aufklärung über den Irak-Krieg zu geben“, schimpfte Eckhoff – und übernahm das gleich selbst: „Der Grund des Krieges liegt in der Gefährlichkeit des Diktators Hussein, den es zu entwaffnen gilt, damit er seine Waffen nicht gegen seine Nachbarn oder gar uns richten kann“, belehrte Eckhoff den Senator.

Auch er „missbillige zutiefst“ das Verbrennen einer US-Flagge, antwortete der Bildungssenator. Doch Eckhoffs Forderung nach Maßnahmen gegen einzelne Schüler halte er „angesichts der schrecklichen Bilder vom Krieg im Irak für eine maßlose Überreaktion“, sagte Lemke. jox