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Mobile Center soll neben die Uni

Auf 10.000 Quadratmeter will die Bremer Innovations-Agentur High-Tech-Firmen in ein Zentrum für Mobile Kommunikations-Lösungen locken. Damit ist das Faulenquartier als Standort out. Dort sollte das Center zum Zugpferd werden

Bremens „Mobile Solutions Center“ (MSC) soll nicht ins Faulenquartier, sondern in den Technologiepark. Das hat der Geschäftsführer der „Bremer Innovations-Agentur“ (BIA), Joachim Grollmann, am Freitag vor dem Medien-Ausschuss klar gemacht.

Die mobile Datenübertragungs-Technologie hätte mit dem Handwerk der Radio- und Filmemacher keine Berührungspunkte, im Technologiepark finde man dagegen jede Menge Kooperations-Partner. Grollmann betonte, das MSC solle schräg gegenüber vom „Technologie Zentrum Informatik“ der Universität und der Multimedia-Firma Hanke-Design: dort ist derzeit noch ein Uni-Parkplatz. Zudem liegt das Grundstück nur wenige Schritte von der Siemens-Niederlassung entfernt – Grollman hat bei Siemens selbst 15 Jahre lang gearbeitet, bevor er in Bremen Chef der Innovations-Agentur wurde.

Damit ist die Idee praktisch vom Tisch, das MSC könne neben Radio Bremen weitere Mieter ins zukünftige Faulenquartier ziehen. Tatsächlich eignet sich das Center wenig als Entwicklungshelfer für brach liegende Stadtviertel – denn es bedarf selbst noch großer Hilfe, damit daraus mehr wird als eine gute Idee.

In den nächsten zehn Jahren wird laut Experten praktisch die gesamte Datenübertragung „mobil“. Braucht man jetzt noch jede Menge Kabel, um „online“ Informationen auszutauschen, wird das in Zukunft auf jedem Handy möglich sein. Bremen ist einer der UMTS-Entwicklungsstandorte für die Telekom, zudem soll es hier ab 2004 die digitale Übertragung der Fernseh-Signale mit der so genannten DVBT-Technik geben. Mit DVBT lassen sich ohne Kabel und Schüssel auf jedem Laptop Fernsehprogramme in Kabel-Qualität sehen, auch ein Kanal für die individuelle Datenübertragung ist frei – etwa für Video „on demand“.

Bremen will in ein paar Jahren nicht mehr als „das kleine Dorf in Norddeutschland“ belächelt werden, sagt der CDU-Medientechnologie-Politiker Heiko Strohmann. Deshalb will der Senat zig Millionen Euro zur Förderung des Standortes Bremen im Mobilsektor ausgeben. In der „Mobile Solution Group“ sind Unternehmen vereinigt, die an der neuen Technologie arbeiten. Die „Bremer Innovations-Förderung“ hat die Firmen auf der Cebit in Hannover als Standortfaktor vorgeführt: Da durfte Henning Scherf einen „digitalen Stift“ ausprobieren, dessen Ergebnis weniger die Tinte auf dem Papier ist als die Übertragung der Schreib-Bewegungen auf den bremischen Computer – ein Projekt der Bremer Firma Neusta. In dem mit 10.000 Quadratmetern geplanten MSC im Technologiepark soll solchen Firmen ein attraktives Umfeld geboten werden. Aber: Auch die „Großen“ sind angesprochen, Nokia etwa. Für deren Entwicklungen könnte es attraktiv sein, einen Fuß in Bremen zu haben, weil hier bereits ein funktionierendes Netzwerk innovativer kleiner Firmen der Branche besteht. Und weil man hier vielleicht für UMTS-Anwendungen einen überschaubaren Testmarkt findet.

Noch zieht es Bremer Firmen kaum in den Technologiepark. Neusta mit seinen inzwischen 60 Mitarbeitern ist gerade von hier weggezogen – an den Ostertorsteinweg ins Bremer Viertel. Seine Mitarbeiter wollten das, sagt Geschäftsführer Dirk Schwampe, „und ich finde es auch schöner.“ Aus seinem Arbeitszimmer blickt man aufs „Theatro“. Wer Kaffee trinken gehen will, habe eine lebendige Umgebung. „Kunden besuchen uns gern im Viertel“, sagt Schwampe. Allerdings könnte auch er sich wieder für den Uni-Standort erwärmen: „Was beim Mobile Solutions Center vor allem für den Technologiepark spricht, ist das Image“. kawe

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