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WAS MACHT EIGENTLICH ...der Taxiunternehmer Bernd Döring?Krawatten binden

Bernd Döring räumt auf. Aber gewaltig. 95 Prozent der Berliner Taxifahrer machten einen guten Job, sagt er. „Wir versuchen, die restlichen zu eliminieren.“ Das klingt irgendwie nach Süditalien. Nach Schuhen aus Fertigzement und Angeboten, die man nicht ablehnen kann. Dabei ist Döring Herr über 300 Taxen. Sein Unternehmen heißt reichlich flippig „City Funk“. Um aufzuräumen, unternimmt Döring nichts Geringeres als die Einführung des Klassenkampfs im Taxigewerbe.

Bei City Funk gibt es seit gestern drei Klassen. Man bucht „Premium“ und bekommt einen neuen Wagen, gehobene Mittelklasse, der Fahrer ist freundlich und trägt Jackett und Krawatte. Für „Business“ ist das Auto immerhin gewaschen, der Fahrer ebenso, dazu ist er „gut angezogen“ und freundlich. Als Drittes hat Döring noch die Kategorie „Normal“ im Angebot. Wie die aussieht, sagt er nicht. Wie sie riecht, können wir uns aber vorstellen, bei den Auswahlkriterien: Fahrer und Auto nicht zwingend gewaschen. Freundlichkeit egal. Anziehen, was im Schrank hängt.

Das Doofe: Alle drei Klassen kosten dasselbe. Die Berliner Durschnittstaxifahrer (Kategorie: Normal) sind verständlicherweise ziemlich stinkig. Krawatte? Gegen die Ehre. Und „natürlich ist mein Wagen sauber“. Nix da mit Eliminieren. Der Taxifahrer an sich ist für die klassenlose Gesellschaft und bereit zum offenen Klassenkampf gegen Bernd Döring und seine bourgeoisen Edeltaxis: Friede den Rostlauben, Krieg den Nobelkarossen. BHÜ

FOTO: ARCHIV

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