Post-Hardcore: Exits To Freeways
Sind es Ausfahrten zu Schnellstraßen oder solche von diesen herunter? In Wirklichkeit ist es gar noch komplizierter: Diese Band heißt ausgeschrieben „Exits To Freeways (Spread Like The Veins On The Back Of My Hand)“. Just ist das Debüt der Hamburger erschienen, das mit „Spilling Drinks, Spelling Names“ einen deutlich handlicheren Namen trägt.
Und es geht „Exits To Freeways“ um mehr als Musik, was wiederum auf diese zurückwirkt. Um zu umreißen, worum es geht, sei der Name SST ins Spiel gebracht, jenes legendäre Label, das diesen Winter seinen dreißigsten Geburtstag feiert. Hier trafen sich Musiker wie „Minutemen“, „Hüsker Dü“, „Meat Puppets“ und „Saint Vitus“, die sich nicht um Konventionen scherten – und wenn niemand eine Tournee für sie buchen wollte, dann machten sie es eben selbst. Natürlich klingen „Exits To Freeways“ wie keine dieser Bands. Das wäre auch ein Widerspruch in sich. Sie sind auch Kinder ihrer Zeit, haben Jahrzehnte von Hardcore, Punk und anderer rebellischer Musik rezipiert und daraus ihre Konsequenzen gezogen, ohne sich der Energie zu entledigen, die den besten dieser Entwürfe innewohnte. In ihren komplexen, schroffen, aber melodischen Kompositionen, die sie mit spielerischer Grandezza aufführen, findet sich ein Geist, der in Frage stellen, verunsichern, bewegen will. Damit sind sie derzeit eine der aufregendsten Bands der Szene. ASL
Freitag, 21.59 Uhr, Salon Jürgenz, Oldenburg
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