Wochenübersicht: Kinderhort: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Was kann man schon mit Kindern unternehmen an einem kalten Spätwinterwochenende? Am besten Frühstücken gehen, irgendwohin, wo andere Eltern nicht hingehen. Denn nur dort schreien keine mittagsschlafreifen Kleinkinder, ist die Spielzeugecke noch gut sortiert und wird man vom Personal wie ein zahlender Gast behandelt. Ganz gut aufgehoben ist man mit derlei Wünschen im Gasthaus Majakowski in Pankow. Hier gibt es immer sonntags ab zehn Uhr Brunch – für Kinder zum unschlagbaren Preis von zwei Euro, Erwachsene zahlen 7,50. Hinzu kommt, dass das Majakowski eine Oase in der Berliner Servicewüste darstellt. Hier lächeln Kellnerinnen noch. Nach dem Frühstück kann man entweder mit dem Kind durch die ehemalige Pankower Bonzensiedlung laufen und dabei feststellen, wie mickrig und spießig zu DDR-Zeiten Privilegien ausfallen konnten. Oder man wählt die andere Richtung und geht durch den alten Schlosspark Niederschönhausen. Möglicherweise findet sich zwischen altem Laub schon das eine oder andere Schneeglöckchen. Auf jeden Fall gibt es prima Spielplätze. Sollte schlechtes Wetter sein, kann man nach Prenzlauer Berg fahren, ins noch relativ neue MACHmit!-Museum. An diesem Wochenende werden hier von 14 bis 18 Uhr Faschingsmasken gebastelt. Kaum etwas ist ja in der Vorbereitung aufregender und in der Durchführung ernüchternder als ein Kinderfasching. Am Vorabend trampeln noch johlende Cowboys, schweben liebliche Prinzessinnen durch die elterliche Wohnung, die sich am nächsten Morgen im Kindergarten strikt weigern, diesen affigen Hut oder die mühsam von Elternhand gebastelte Krone aufzusetzen. Da lässt man den Nachwuchs seine Accessoires doch lieber eigenhändig basteln. Die kann er dann auch eigenverantwortlich nicht aufsetzen. Ganz wie es beliebt.
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