Kommunikative Schulbehörde: Dialog statt Bulletins
Vertraulichkeit ist gut, Vertrauen aber ist besser. Deshalb ist es richtig, dass die Schulbehörde ihre eigenmächtigen Berichte über die regionalen Schulentwicklungskonferenzen beendet. Was da bislang auf ihrer Homepage veröffentlicht wurde, war zwar nicht ehrenrührig, aber den Verdacht der Voreingenommenheit begründete es allemal.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Es war zumindest unglücklich gelaufen, was da schief gelaufen war. Denn wenn die Vertraulichkeit von Konferenzen zugesichert wurde, müssen sich auch alle Beteiligten darauf verlassen können, dass niemand dies mutwillig durchbricht. Und dann darf nicht eine Partei – auch und schon gar nicht die stärkste: die Behörde – mal so eben ihr Schweigegelübde lockern.
Von der Pressestelle der Behörde bezahlte AutorInnen können nicht die Meinungsführerschaft innehaben. Selbst wenn diese größtmöglichen Freiraum hatten und es keine Zensur gab, bestand zumindest die Möglichkeit einer Manipulation.
Diese Schulreform, welche Senatorin Goetsch umsetzen will, stößt ohnehin auf reichlich Skepsis und Widerstände. Und nicht nur neue Schulen hat die Grüne versprochen, sondern auch einen neuen Führungsstil. An solchen Ankündigungen muss sie sich dann auch messen lassen.
Dialog statt Bulletins: Die Kurve zur Kommunikation hat sie gerade noch gekriegt.
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