: Am 1. Mai gegen die Agenda
Mai-Kundgebung in Bremen: Nach Helga Ziegert wird Ursula Engelen-Kefer reden, die im SPD-Bundesvorstand zu Schröders „Agenda 2010“ mit „nein“ stimmte
taz ■ Zum 1. Mai 2003 ruft der DGB-Bezirksvorsitzende Hartmut Tölle Menschen in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt dazu auf, sich an den zahlreichen DGB-Mai-Kundgebungen mit dem Motto „Reformen Ja! Sozialabbau Nein Danke!“ zu beteiligen. Der diesjährige Tag der Arbeit ist Auftakt für eine bundesweite, über das ganze Jahr laufende „Kommunikationskampagne“ des DGB mit Schwerpunkt in Hannover und Bremen.
„Allen Beteiligten ist klar: Reformen sind notwendig“, betonte der Gewerkschaftsvertreter. „Es geht jedoch nicht an, dass unter dem Deckmantel ökonomischer Zwänge lediglich der Druck auf die Beschäftigten erhöht wird.“ Erwerbssuchende, Krankenversicherte, Rentnerinnen und Rentner würden als Verursacher eines finanzschwachen Sozialstaates und als Hindernis für wirtschaftliches Wachstum diffamiert, erklärte Hartmut Tölle. „Wir brauchen keine Reformen, die soziale Schieflagen weiter verstärken. Wir brauchen eine Politik, die eine Offensive für mehr Beschäftigung und Ausbildung startet und die Finanzierung des Sozialstaates solidarisch und nachhaltig sicherstellt.“
In Bremen wird am 1. Mai neben der Bremer Kreisvorsitzenden Helga Ziegert auch Ursula Engelen-Kefer vom Bundesvorstand des DGB reden. Kefer, die auch im Bundesvorstand der SPD sitzt, hatte am Montag gegen die „Agenda 2010“ der Bundesregierung gestimmt, der Bremer SPD-Landesvorsitzende Detlef Albers hatte dafür gestimmt. Bisher hat sich auch Helga Ziegert, die Bremer Kreisvorsitzende des DGB, eher zurückhaltend zur Sozialpolitik der Bundesregierung geäußert. kawe
Termine am 1. Mai:9 Uhr Mai-Gottesdienst mit Hans Koschnick in „Unser Lieben Frauen“10.30 Demonstration ab Osterdeich12.05 Kundgebung Domshof mit Helga Ziegert und Ursula Engelen-KeferIn Bremerhaven ist Henning Scherf der 1.-Mai-Redner der Gewerkschaften (um 11 Uhr Kundgebung bei der Großen Kirche)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen