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KonzertStereolab

Der Begriff Post-Rock wurde angeblich das erste Mal in einem Artikel über die südenglische Band „Stereolab“ verwendet. Und obwohl unter der Bezeichnung die verschiedensten Überwindungsstrategien der Kategorie Rock versucht wurden, setzen „Stereolab“ seit Anfang der 90er die Maßstäbe für ein Genre, das Referenzen außerhalb des gängigen Rockschemas sucht. In diesem Sinne kann „Stereolab“ als stilbildend gelten, reich an Verweisen erweist sich deren Oeuvre. Da treten etwa Kombinationen dadaistischer Lautmalerei mit zuckrigem Sixties-Pop oder modernistischer Filmkunst zutage. Stereolab beschreiten den Unterschied zu sowohl ereignislosem Pop als auch vorhersehbarem Establishment, indem sie Verortungen vornehmen und es so schaffen, die Pop-Seifenblase mit Kontextrauch zu trüben. Vor einigen Monaten erschien mit „Chemical Chords“ das neue Studio-Album, welches in Sound und Ästhetik zunächst nicht sonderlich überrascht. Trotz deutlicher Referenzen zu britischer experimenteller Musik wie etwa „White Noise“ und „Delia Derbyshire“ klingt „Chemical Chords“ en detail viel analoger, aufgeschlossener und weitreichender als im Genre Pop-Eletronica heutzutage üblich. SCHR

Sa, 29. 11., 19.30 Uhr, Stage Club (Neue Flora), Stresemannstraße 159a

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