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Kommentar

Nicht zum ersten Mal: „Reißt Euch zusammen!“

Reißt Euch zusammen!“ – sagte einst „Anstoß“-Gutachter Eckard Heinz vom Kulturzentrum Geiselgasteig an die Adresse des letzten Generalmusikdirektors Günter Neuhold und des Generalintendanten Klaus Pierwoß. Dieser jetzt wieder aktuelle Satz muss nun an die Geschäftsführung der Bremer Philharmoniker GmbH einerseits und die Philharmonische Gesellschaft andererseits gerichtet werden.

Wenn keine Einigung über den derzeitigen Konflikt um Finanzen und Einfluss auf das Programm zu erreichen ist, muss man befürchten, dass die Philharmonische Gesellschaft ihr nunmehr 178-jähriges Engagement – ohne das das Orchester schon lange nicht mehr existieren würde – schmeißt. Oder es steht zu befürchten, dass sich Generalmusikdirektor Lawrence Renes dermaßen mangelhaft unterstützt fühlt, dass er wieder geht. Beides kann sich Bremen kaum leisten, insbesondere nicht unter dem Aspekt Kulturhauptstadt-Bewerbung.

Was auch immer passiert: Auf die Ebene einer Konfrontation zwischen Philharmonischer Gesellschaft und der neu gegründeten GmbH darf der Streit um die vergleichsweise geringe Summe von 153.000 Euro nicht gebracht werden. Denn dahinter steckt die noch immer fehlende Unterstützung seitens der Kulturbehörde. So richtig es ist, dass die Philharmonische Gesellschaft sich nicht mit einer institutionellen Förderung für die Qualität des Orchesters verantwortlich fühlen kann, so richtig ist auch die Befürchtung der Orchesterleitung, dass hier Bedingungen in Bezug auf die Programmgestaltung gestellt werden sollen. Beides geht nicht. Ute Schalz-Laurenze

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