Konten für den Notgroschen

Sparbücher werden kaum noch gebraucht: Tagesgeld und Festgeld sind die bessere Alternative für das kleine Geld zwischendurch. Renditen liegen um etwa 3 Prozent

Zumindest unter Renditegesichtspunkten sind Sparbücher im Wortsinn nichts wert. Wer etwas Geld übrig hat, einen Notgroschen ständig verfügbar haben oder eine mittlere Summe zwischen zwei Investitionen parken will, ist mit einem Tagesgeldkonto gut bedient.

Fand man vor anderthalb Jahren noch Renditen von rund 4,5 Prozent, sanken die bisherigen Top-Angebote im Laufe des vergangenen Jahres allerdings erheblich. So bot die DaimlerChrysler Bank im April 3 Prozent, ebenso die Allgemeine Direktbank Diba. Die niederländischen Institute Garantibank Inc. und DHB Bank lagen bei 3,5 Prozent, die ebenfalls niederländische Finansbank bei 3,7 Prozent – diese Zahlen können sich indes täglich ändern.

Selbst die meisten Festgeldkonten können damit kaum Schritt halten. Einziger Nachteil: Während bei Festgeld der Zins bei Abschluss über 30, 90 oder mehr Tage garantiert wird, sind die Zinsen bei Tagesgeldkonten eher variabel. Diese Gefahr ist aber insofern kalkulierbar, als die Bank die Änderungen ihren Kunden mitteilt und somit dann immer noch Zeit ist, das Geld anderswo zu investieren. In der Regel kann man mit solchen Konten keine banküblichen Geschäfte ausführen, sondern man lässt die gewünschte Summe je nach Deckung des Kontos auf ein vorab festgelegtes Referenzkonto überweisen. Das Geld ist ohne Kündigungsfrist – im Rahmen der üblichen Banklaufzeiten – täglich verfügbar.

„Bei der Auswahl des Tagesgeldkontos sollten Anleger nicht nur auf die aktuellen Zinsen achten, sondern eine Bank auswählen, die in der Vergangenheit kontinuierlich gute Zinsen geboten hat“, raten die Experten der Zeitschrift Finanztest. Dies treffe beispielsweise für die Direktbank zu, die Finansbank und die Garantibank. Achtung: Die niederländischen Banken gehören nicht dem deutschen Einlagesicherungsfonds an, deshalb beschränken sich die gesicherten Summen auf 20.000 Euro.

Auf Angebote mit einer Mindestanlagesumme oder je nach Guthaben gestaffelten Zinsen einzugehen, besteht keine Notwendigkeit. Auch sollten Anleger kein Tagesgeldkonto eröffnen, für das Kontogebühren oder Portokosten anfallen, so Finanztest: „Solche Zusatzkosten sind Renditekiller.“

So wie alle herkömmlichen Finanzprodukte gibt es auch Tages- und Festgeld in einer ökologischen Variante. Die Nürnberger Umweltbank beispielsweise bietet ihr Umweltsparbuch Extra für 2,45 Prozent an (24 Monate fest, Mindestbetrag 2.500 Euro), Sparbriefe gibt es ab 2,40 bis 4,05 Prozent (ein bis zehn Jahre). Erst jüngst hat die Bank ein Wertpapier zum jährlichen Festzins von 5 Prozent herausgegeben, einen so genannten Genussschein. Die Mindestlaufzeit beträgt fünfeinhalb Jahre (Zeichnungssumme ab 250 Euro, noch bis 30. Juni). Die Ethikbank etwa bietet Tagesgeld für 3 bis 3,2 Prozent, Festgeld mit den üblichen Laufzeiten zwischen 30 und 180 Tagen bringt 2,1 Prozent. ALO