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zahl der wocheWenn’s um Geld geht – Sparkasse

230,5 Millionen Euro

Die Kölner Stadtsparkasse ist eine der größten und agilsten der Republik. In der Rheinmetropole, die so gern Fernsehstandort Nummer eins in Deutschland sein will, engagiert sie sich seit 1987 für die Ansiedlung von Unternehmen aus der bunten Welt der Medien. Doch in der Zukunftsbranche des 21. Jahrhunderts herrscht seit drei Jahren Katzenjammer, der jetzt auch die Stadtsparkasse Köln trifft. 230,5 Millionen Euro musste sie als so genannte Risikovorsorge für platzende Kredite oder sonstige Wertberichtigungen 2003 zurückstellen. Das sind nicht nur fast 40 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Diese Summe schluckt auch beinahe das gesamte operative Ergebnis der Bank von knapp 244 Millionen Euro. Immerhin die Bilanzsumme konnte 2003 moderat um 2 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro gesteigert werden.

Wenn’s um Geld geht – Sparkasse? Den Kämmerer der Stadt Köln, merkte süffisant der Kölner Stadt-Anzeiger an, dürfte das Ergebnis jedenfalls kaum freuen. Schließlich konnte der 2002 noch mehr als 19,8 Millionen Euro Steuereinnahmen aus dem Großunternehmen mit seinen knapp 4.000 MitarbeiterInnen verbuchen. Ein Jahr später, so das Blatt, kommt gerade einmal noch ein Viertel der Summe herein.

„Medienunternehmen bietet die Stadtsparkasse Köln als eines der wenigen medienfinanzierenden Kreditinstitute in Deutschland (…) eine den besonderen Anforderungen entsprechende Beratung und Betreuung. Das Spezialisten-Team im Bereich ‚Entertainment Finance‘ entwickelt maßgeschneiderte Konzepte zur Finanzierung von Projekten. Fernseh-, Hörfunk- und Film- und Videoproduktionen bilden den Schwerpunkt im Kreditportfolio“, heißt es im Unternehmensprospekt.

Doch nicht nur beim von der Sparkasse teilfinanzierten Entertainment, sozusagen der Software, kriselt es. Die schwierige Lage der Medienbranche lässt sich in Köln auch in Sachen Hardware bestaunen: Die Stadt hält auf einem ehemaligen Militärflughafen in Ossendorf die größten TV-Studio-Kapazitäten Europas vor – die derzeit nicht wirklich voll ausgelastet sind. Und dummerweise sind sich Insider sicher, dass ein auch noch so großer Aufschwung hier nicht zur Vollbeschäftigung führt.

Kölns ganz eigene Medienpolitik, die stets handfeste Standortpolitik war, schoss eben gern mal übers Ziel hinaus.

Natürlich stecken längst nicht hinter allen Problemkrediten der Stadtsparkasse Köln Medienunternehmen. Und weiter wachsen, so ihr Vorstand Gustav Adolf Schröder, wird die öffentlich-rechtliche Spar- und Darlehnskasse dennoch. Nicht unbedingt durch noch mehr Kredite im Medienbereich. Sondern durch eine ganz gediegene Fusion – mit der Stadtsparkasse Bonn. Mit einer Bilanzsumme von dann 28 Milliarden Euro – davon knapp 6 Milliarden vom kleineren Partner rheinaufwärts – wäre das kombinierte Geldinstitut dann die Nummer zwei nach der Hamburger Sparkasse. STEFFEN GRIMBERG

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