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regenwürmerDie Angst vor dem Maulwurf

Hobbyangler freuen sich darauf. Wenn es regnet, kommen die Regenwürmer aus den Boden gekrochen. So weit die Theorie. Der Biologe Kenneth C. Catania von der Vanderbilt Universität in Nashville, Tennessee, wollte es genauer wissen: Er ist der Frage nachgegangen: Warum eigentlich die Regenwürmer nach oben kommen. Sein Ergebnis veröffentlichte er in dem Open-Access-Internetjournal Plos one. Dass die Regenwürmer befürchten, sie würden im Boden durch den Regenguss ertrinken, ist nur ein Gerücht – und stimmt auch nicht. Ein Regenguss und Feuchtigkeit reichen nicht aus, die Regenwürmer nach oben zu treiben, so der Wurmexperte. Auslöser für die Flucht nach oben sind vielmehr Vibrationen im Boden, die von einem Maulwurf erzeugt werden oder einen solchen vortäuschen. Der Maulwurf ist für Regenwürmer der ärgste Fressfeind. Um davonzukommen, bleibt dem Wurm nur die schnelle Flucht. Untersucht hat der Biologe das Phänomen mit Hilfe von sogenannten Wurmgrunzern. Das sind Menschen in Florida, so berichtet Bild der Wissenschaft, die die Regenwürmer zu „tausenden mit in den Boden geschlagenen Stöcken und darübergezogenen Metallstücken hervorlocken, um sie dann einzusammeln“. Sogar Wurmgrunzer-Wettkämpfe gibt es. In einigen Gegenden nahm das Regenwurmgrunzen so überhand, dass es dort verboten wurde.

Treibende Kraft für die Regenwürmer waren auch hier die von den Stöcken erzeugten Vibrationen, so Catanias Ergebnis. Sie täuschen einen Maulwurf vor.

WOLFGANG LÖHR

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