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Neuer Friedhof

Ihr Friedhof in Hastedt ist voll, deshalb bekommt die Jüdische Gemeinde in Riensberg einen neuen

Bremen taz ■ Der Senat hat gestern grünes Licht für einen neuen Friedhof gegeben: Die Jüdische Gemeinde hatte einen beantragt, nun wird sie ihn bekommen – mit 8.000 Quadratmetern. Der neue Friedhof wird in Schwachhausen entstehen, an der Nordwestgrenze des Riensberger Friedhofs. Im Flächennutzungsplan ist das Grundstück zwischen der Beckfeldstraße und der H.-H.-Meyer-Allee längst als Friedhofsgelände ausgeschrieben, und den Ankaufsantrag für die städtische Fläche hat die Jüdische Gemeinde bereits eingereicht.

Bisher hatte die jüdische Gemeinde ihren Friedhof in Hastedt an der Deichbruchstraße. Dort gebe es „allerdings nur noch wenige Kapazitäten für die Bestattung nach jüdischem Ritual“, heißt es in der Vorlage für die gestrige Senatssitzung. Nach der jüdischen Religionslehre schließt sich die mehrfache Nutzung von Grabstätten aus, da Verstorbenen ein ewiges Ruherecht gewährt wird. Außerdem müssen die Gräber nach Jerusalem ausgerichtet sein. In Hastedt fehlt dafür bald der Platz. Da die Bremer Gemeinde in den vergangenen Jahren vor allem durch Zuwanderer aus Osteuropa stark gewachsen ist, war eine Lösung dringend nötig.

Also wurden in den vergangenen Monaten in Abstimmung mit Stadtgrün mehrere Standortvorschläge im Stadtgebiet geprüft. Die Wahl auf Riensberg fiel nicht zuletzt deshalb, weil die Fläche ganz in der Nähe des Jüdischen Gemeindezentrums an der Schwachhauser Heerstraße liegt. Die Planungen für den neuen Friedhof übernimmt die Jüdische Gemeinde selbst, ebenso die Finanzierung.

Optional kann das Grundstück in Riensberg durch 8.600 angrenzende Quadratmeter erweitert werden, die im Moment noch längerfristig an eine Gärtnerei verpachtet sind. ale

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