: Talkin‘ Jazz in der Bundeskunsthalle
Das neue Musik-Format soll zu einem Muss für Jazz-Freunde in Bonn werden
„Jazz ist wie Liebe machen – man kann beides nicht proben.“ Authentizität, Intimität, Life-Performance. Ein Treffen unter Freunden oder Menschen, die Freunde werden könnten. Ihre gemeinsame Sprache: Musik. Jazz selbst zu Wort kommen lassen und über Jazz sprechen – so lautet das Konzept von Talkin‘ Jazz, das als neues Format im Forum der Bonner Kunst- und Ausstellungshalleauf dem besten Weg zu einer Erfolgsstory ist.
In rot-orangefarbenes Licht getaucht verwandelt es sich zum Clubambiente mit ausgezeichneter Tontechnik und einer Riesenleinwand, die schnell mal eine Bilderzeitreise ermöglicht. Mit geballter Erfahrung zurück (aus Berlin) zu neuen (Rhein-)Ufern. Die Darsteller: der sympathische Trompetenvirtuose Till Brönner, der rheinische Junge mit Bonner Schulzeit, Kölner Musikstudium und Berliner Orchester-Erfahrung als Frontmann und wechselnde Mitspieler, dem Jazz wie auch immer verbundene Gäste. Ein Programm ohne Programmm, voller Überraschungen. Hinter den Kulissen wirken Franz-Xaver Ohnesorg, der sich selbst im museistischen Jargon als Kurator der Veranstaltungsreihe bezeichnet, und Oliver Drerup (Recherche) – als Mitarbeiter Bioleks ein Profi in Sachen Gästesuche. Erster Mitspieler war vor ausverkauftem Haus die lebende Jazz- und Musiklegende Paul Kuhn mit einem fulminanten Auftakt, musikalisch flankiert von seinem Trio. Neben ihm der Bassist Paul G. Ulrich und der Schlagzeuger Willi Ketzer. Mit Charme, Swing, Witz, Anekdoten und flotten bis besinnlichen Stücken aus dem Repertoire mancher Jazzlegende, persönlichen Arrangements von Kuhn selbst und atemberaubenden Soloeinlagen aller Musiker verging ein wunderbarer Abend in ungezwungener Atmosphäre wie im Flug. Am 30. April begrüßt Brönner die Schauspieler Anna Thalbach zum Thema Jazz. Und im Herbst soll es dann ernst werden: Talkin‘ Jazz avanciert zur Bonner Hausmarke der monatliche Jour Fix für Jazz-Freunde: Vielleicht bis zum einem großen Fernsehauftritt. PETRA ROTTHOFF
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