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Kreisende Chefs

SPD-Landesvorstand lässt durch Mitgliederentscheid den Nachfolger des Parteivorsitzenden Olaf Scholz küren

Auf Hamburgs Sozialdemokratie kommt eine Menge Arbeit zu. Der Nachfolger des aus dem Amt scheidenden Parteivorsitzenden Olaf Scholz dürfte in einem Mitgliederentscheid ermittelt werden. Dieses Verfahren wird der Landesvorstand auf seiner Sitzung am Montagabend offiziell beschließen.

Für die Partei bedeutet dies einen organisatorischen Kraftakt. Alle knapp 13.000 Mitglieder müssen schriftlich informiert werden, Briefwahlunterlagen sind zu verschicken und Wahllokale einzurichten. Die endgültige Entscheidung muss laut Satzung zwar am 19. Juni als „höchstes Gremium“ ein Parteitag fällen. Doch gilt es als unvorstellbar, dass die Delegierten ein Mitgliedervotum konterkarieren.

Die beiden Bewerber um den Landesvorsitz müssten zuvor eine Vorstellungstournee durch die Bezirke hinter sich bringen. Vermutlich drei Termine stehen Knut Fleckenstein, Sozialpolitiker und Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes, und seinem Kontrahenten Mathias Petersen, Arzt und Gesundheitspolitiker der Bürgerschaftsfraktion, bevor. In der Planung sind Sammelveranstaltungen für die Parteikreise Mitte und Altona, Bergedorf und Harburg sowie Eimsbüttel, Nord und Wandsbek.

Petersen hat mit diesem Procedere bereits Erfahrung. Im Herbst vorigen Jahres waren er und sein Rivale Thomas Mirow als Bewerber für die Spitzenkandidatur zur Bürgerschaftswahl in sieben Veranstaltungen mit der Basis in Kontakt gekommen. Damals siegte letztlich Mirow, Bürgermeister aber blieb ein anderer. sven-michael veit

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